Apoptose

    Aus WISSEN-digital.de

    programmierter Zelltod. Der Begriff Apoptose setzt sich aus den griechischen Worten "apo" für "weg" oder "los" und "ptosis" für "Senkung" zusammen. Bezeichnet wird damit das kontrolliert ablaufende Sterben von Zellen, eine Art "Selbstmordprogramm". Dieses Zellsterben läuft nach einem bestimmten Schema ab, das gewährleistet, dass andere Körperzellen dadurch nicht geschädigt werden. Kennzeichen der Apoptose ist ein Schrumpfen der Zelle und schließlich die Einschnürung einzelner Zellteile. Die Apoptose wird vom "unfreiwilligen" Sterben der Zelle, etwa bei einer Nekrose, unterschieden. Da bei der Nekrose der Zelltod nicht kontrolliert abläuft, geht er mit Entzündungsvorgängen einher. Eine andere Form des Zelltodes ist die Paraptose.

    Die Apoptose ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass sich überhaupt höhere Organismen entwickeln konnten. Bekanntes Beispiel ist etwa die Metamorphose der Kaulquappe zum Frosch: Die Zellen des Kaulquappenschwanzes sterben dabei planmäßig. Beim Heranreifen des menschlichen Nervensystems werden zunächst sehr viel mehr Neuroblasten (Nervenzellen) gebildet, als später erforderlich sind. Ein großer Teil (70 %) dieser Zellen stirbt dann in bestimmten Phasen wieder ab. Im menschlichen Körper sterben ständig unzählige Zellen planmäßig ab und machen Platz für neue Zellen. Die Hautzellen etwa erneuern sich alle 20 Tage, Zellen in den Zotten der Darmwand leben nur durchschnittlich vier Tage. Nervenzellen dagegen können so lange leben wie der Organismus. Die vorprogrammierte Lebensdauer einer Zelle hängt von ihrer Funktion im Körper ab.