Alain Robbe-Grillet

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    französischer Schriftsteller; * 18. August 1922 in Brest, † 18. Februar 2008 in Caen


    Von 1955 bis 1985 wirkte Robbe-Grillet als literarischer Leiter des Verlages "Les Éditions de Minuit" in Paris. Von 1980 bis 1988 war der Schriftsteller an der Universität Brüssel Direktor des Centre de Sociologie de la Littérature. Mehrfach wurde er mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet.

    Robbe-Grillet ist einer der wichtigsten Vertreter des Nouveau roman, dessen theoretische Grundlagen er in seinen literaturtheoretischen Schriften wie "Argumente für einen neuen Roman" (1963) mitschuf. Das Bemühen um eine adäquate Wirklichkeitserfassung ist bei Robbe-Grillet mit dem Auflösen traditioneller Erzählmuster und der Suche nach neuen, "objektiveren" Darstellungsverfahren verbunden. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der frühe Roman "Der Augenzeuge" (1955). Der Schriftsteller experimentierte immer wieder mit neuen Erzählverfahren und verschiedenen literarischen Gattungen, um sein Wirklichkeitsverständnis angemessen darstellen zu können. Er schrieb auch Drehbücher und führte bei einigen Filmproduktionen Regie, z.B. bei "Der Lügner" (1968) oder "Die schöne Gefangene" (1982).

    Romane: "Die blaue Villa in Hongkong" (1965), "Corinthes letzte Tage" (1992), "La Reprise" (2001) u.a.

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