Lomé-Abkommen

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    auch: Konvention von Lomé;

    entwicklungspolitische Kooperation zwischen 71 Entwicklungsländern aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik, den so genannten AKP-Staaten, und der Europäischen Union. In dem 1975 unterzeichneten, 1981, 1984, 1989 und 1995 erweiterten Abkommen verzichteten die EU-Staaten im industriellen und landwirtschaftlichen Bereich vollständig bzw. weitgehend auf Gegenpräferenzen bei Handelsabkommen. Die wichtigsten Komponenten von Lomé waren: Klassische Entwicklungshilfe für Schwerpunktbereiche (u.a. Landwirtschaft), Fonds zur Stabilisierung von Exporterlösen bzw. zur Kompensation bei Preisverfall, zollfreie Öffnung des EU-Marktes für fast alle AKP-Produkte ohne gleichzeitige Gegenseitigkeit, Hilfen zur Stärkung des privaten Sektors, finanzielle und technische Zusammenarbeit und Hilfen zur Überwindung von Überschuldung. Innerhalb des Lomé-Abkommen galt der Grundsatz, Demokratisierungsprozesse zu fördern und Entdemokratisierung politisch-ökonomisch zu sanktionieren. Das Abkommen war als konkreter Beitrag zum Nord-Süd-Konflikt zu bewerten und Teil der Globalisierungsstrategie der EU.

    Das vierte Lomé-Abkommen lief am 29. Februar 2000 aus; an seine Stelle trat das Abkommen von Cotonou.