Ludwig Richter

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    deutscher Grafiker und Maler; * 28. September 1803 in Dresden, † 19. Juni 1884 in Loschwitz bei Dresden

    Vertreter der römisch-deutschen Romantik;

    Richter war ein Meister der volkstümlichen Buchillustration des Biedermeier. Er begann mit handwerksmäßig hergestellten Landschaftsradierungen aus der Dresdner Umgebung (im Verein mit seinem Vater, dem Kupferstecher Karl August Richter. 1823 unternahm er eine Italienreise. 1828-35 war er Zeichenlehrer an der Meißner Porzellanmanufaktur, seit 1836 Lehrer der Dresdner Akademie (seit 1841 Professor).

    Einen starken Einfluss auf sein Werk übten die Alpenlandschaftsmalereien des Tirolers J.A. Koch auf ihn aus. In Rom fand Richter Zugang zur romantischen Malerschule der Nazarener um Friedrich Overbeck, Julius Schnorr von Carolsfeld, Philipp Veith und Friedrich Olivier, ohne sich ihrem Programm anzuschließen.

    Wieder in Dresden, ließen ihn Aufträge für Buchillustrationen seinen eigenen Weg finden, der ihn populär machte: Durch ihre Liebe zum Detail, zum Nahen, Kleinen wie durch ihren Humor finden sich unter Richters Illustrationszeichnungen für den Holzschnitt kleine Meisterwerke der spätromantisch biedermeierlichen Bilderzählung.

    Hauptwerke als Illustrator: Deutsche Volksbücher (1838-46), Volksmärchen von Musäus (1842), Alemannische Gedichte von Hebel (1851), Andersens Märchen (1851), Bechsteins Märchen (1853). Mappenwerke: "Richter-Album" (1848-51), "Kinderleben" (1852), "Goethe-Album" (1853-56), "Unser täglich Brot" (1866), "Bilder und Vignetten" (1874 u.a.).

    Gemälde: "Überfahrt am Schreckenstein" (1837, Dresden, Gemäldegalerie), "Genoveva in der Waldeinsamkeit" (1841, Hamburg, Kunsthalle).