Troja
Aus Film-Lexikon.de
Immer schon haben die Menschen Kriege geführt. Manche wollten Macht, manche Ruhm oder Ehre - andere wollten Liebe. Im alten Griechenland provoziert die Leidenschaft eines der legendärsten Liebespaare aller Zeiten jenen Krieg, der eine ganze Zivilisation in den Untergang stürzen wird: Paris, der Prinz von Troja, raubt Helena, die Frau des Königs Menelaos von Sparta - eine Beleidigung, die der König nicht hinnehmen kann.
Die Sippenehre gebietet: Wenn Menelaos provoziert wird, trifft die Provokation auch seinen Bruder Agamemnon, den mächtigen König von Mykene, der alsbald die starken Stämme Griechenlands zusammenruft, um Helena seinerseits den Trojanern zu rauben und so die Ehre seines Bruders wiederherzustellen.
Doch in Wahrheit schiebt Agamemnon die Familienehre nur vor - tatsächlich ist seine immense Habgier das Hauptmotiv: Er muss Troja unterwerfen, um die Ägäis unter seine Kontrolle zu bekommen und so die Vorherrschaft seines bereits riesigen Reiches zu sichern.
In der von Mauern bewehrten Stadt Troja regiert König Priamos, verteidigt wird sie vom titanischen Prinzen Hektor: Diese Festung hat bisher allen feindlichen Angriffen widerstanden. Ob Troja siegt oder fällt, hängt nur von einem einzigen Mann ab: Achilles - er gilt als der größte Krieger seiner Zeit.
Achilles ist arrogant, rebellisch und schier unüberwindlich - er nimmt für niemanden Partei, ihn interessiert allein sein eigener Ruhm. Weil er als Held unbedingt unsterblich werden will, entschließt er sich, für Agamemnon gegen die Tore Trojas zu stürmen - doch letztlich ist es die Liebe, die sein Schicksal besiegeln wird.
Im Krieg um Ehre und Macht treffen zwei Welten aufeinander. Tausende werden dem Ruhm geopfert. Und aus Liebe wird ein ganzes Volk vernichtet.
Filmstab
Regie | Wolfgang Petersen |
Drehbuch | David Benioff |
Vorlage | Epos "Ilias" von Homer |
Kamera | Roger Pratt |
Schnitt | Peter Honess |
Musik | James Horner |
Produktion | Wolfgang Petersen, Diana Rathbun, Colin Wilson |
Darsteller
Achilles | Brad Pitt |
Hektor | Eric Bana |
Paris | Orlando Bloom |
Helena | Diane Kruger |
Agamemnon | Brian Cox |
Odysseus | Sean Bean |
Menelaos | Brendan Gleeson |
Priamos | Peter O'Toole |
Briseis | Rose Byrne |
Andromache | Saffron Burrows |
Thetis | Julie Christie |
Kritiken
Angelika Piller (Rhein-Zeitung, 14. Mai 2004): Man kann sich am bronzegebräunten und wohlgeformten Körper Pitts erfreuen, Orlando Bloom als Paris und Diane Kruger als Helena bewundern, doch so richtig fesseln mag das in Schönheit getauchte Geschehen lange nicht. Allein der Kampf zwischen Hektor und Achilles und die anschließende Bitte König Priamos' um den Leichnam seines Sohnes erreichen eine der Geschichte würdige Spannung. Peter O'Toole ist dadurch eine der schönsten Szenen des Filmes zu verdanken. Am meisten Spaß macht Brian Cox' herrlich zynische Interpretation des gierigen Machtpolitikers Agamemnon, eines echten Schurken, böse und amüsant zugleich. Über ihn wird der eigentliche Grund des Krieges und die zeitgenössische Aktualität nur allzu deutlich.
Spiegel Online: Was bleibt? Tausende Tote, eine zerstörte Stadt, in der einst Zivilisation und Schöngeist herrschten, zwei Frauen, die ihre Geliebten betrauern, und die schöne Helena, die ganz modern zu ihrem Paris, dem einzigen Überlebenden der Männerriege sagt: "Ich will keinen Helden, sondern einen Mann, der für mich da ist". Recht hat sie. Krieg, das rieb uns Wolfgang Petersen ja auch schon einst beim "Boot" unter die Nase, ist zwar menschlich, aber sinnlos. "Troja" indes ist ein unterhaltsames und handfestes Popcorn-Event, dem man einige Längen und Pathos-schwangere Dialoge gerne verzeiht. Wer im Sandalen-Genre, wo Männer schwitzen und Muskeln glänzen müssen, auch noch nach ästhetischer Eleganz sucht, kann Gladiator gucken. Oder Homer lesen.
Auszeichnungen
N/W | Jahr | Kategorie | Name |
---|---|---|---|
nom | 2004 | Bestes Kostümdesign | Bob Ringwood |
Wertungen
Original | Troy |
Jahr/Land | 2004 / USA |
Genre | Abenteuer |
Film-Verleih | Warner Bros. Pictures Germany |
FSK | ab 12 Jahre |
Laufzeit | 127 Minuten |
Kinostart | 13. Mai 2004 |
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