Francesco Petrarca

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    italienischer Dichter und Humanist; * 20. Juli 1304 in Arezzo, † 18. Juli 1374 in Arquà

    Petrarca war der Sohn eines aus Florenz verbannten Notars und wuchs in Pisa und Avignon auf. Er studierte zunächst die Rechte in Montpellier und Bologna und trat 1326 in Avignon, dem damaligen Sitz der Päpste, in den geistlichen Stand. In dieser Stadt begegnete er 1327 seiner Geliebten Laura, die ihm jedoch immer unerreichbar blieb und die ihn zu seinen ersten Gedichten anregte. Bis 1347 stand Petrarca im Dienst des Kardinals Giovanni Colonna, lebte im Département Vaucluse und unternahm als Diplomat zahlreiche Reisen, auf denen er nach alten Handschriften forschte. 1353 verließ der Dichter Avignon, nachdem er sich mit Kardinal Colonna überworfen hatte. Im Dienst der Visconti in Mailand reiste er 1356 zu Karl IV. nach Prag. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Petrarca in Venedig, Padua und auf seinem Landgut in Arquà.

    Bereits bei seinen Zeitgenossen wurde Petrarca hoch geschätzt; 1341 krönte man ihn in Rom auf dem Kapitol öffentlich zum Dichter. Petrarca gilt heute als einer der bedeutendsten italienischen Dichter; seinen Ruhm verdankt er insbesondere seinen italienischen Sonetten an seine Geliebte Laura, die für die gesamte europäische Liebeslyrik inhaltlich wie formal vorbildlich wurden (Petrarkismus). 1470 erschien seine Sammlung aller Gedichte an Laura, die im Folgenden als "Canzoniere" berühmt wurde.

    Petrarca befasste sich daneben eingehend mit den klassischen Autoren und bemühte sich um eine Ablösung des mittelalterlichen durch das klassische, an Ciceros Rhetorik geschulte Latein; damit wurde er der erste Wegbereiter des Humanismus. Petrarca schwebte die Erneuerung des antiken Epos vor, einen Versuch in dieser Richtung unternahm er mit seinem unvollendet gebliebenen Epos "Africa", das den römischen Sieg über Karthago besingt. Am beliebtesten war während des Humanismus Petrarcas allegorisch-didaktische Dichtung "Triumphi" (1470), in der sich verschiedene allegorische Figuren mit dem Dichter unterhalten.

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