Tankred Dorst

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    deutscher Schriftsteller und Regisseur; * 19. Dezember 1925 in Oberlind bei Sonneberg

    Nach einem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München und Bamberg wurde Tankred Dorst ab etwa 1950 als Autor für eine Münchner Laienspielgruppe tätig. Seine frühen Stücke waren vornehmlich für das Puppentheater gedacht und stilistisch vom absurden Theater geprägt.

    Bekannt wurde der Autor vor allem mit seinem Stück "Toller" (1968), das die Lebensgeschichte des Schriftstellers Ernst Toller nachzeichnet und unter dem Titel "Rotmord" 1969 von Peter Zadek verfilmt wurde. Seine meist zeitkritisch-satirischen Gesellschaftsstücke setzen sich vor allem mit der Stellung des Künstlers im politischen Leben auseinander. Seit den 1980er Jahren beschäftigte sich Dorst häufig mit mittelalterlichen Themen: Das an T. S. Eliots "The waste Land" angelehnte Drama "Merlin oder Das wüste Land" (1981) ist eine Neubearbeitung der Artussage und auch sein Theaterstück "Die Legende vom armen Heinrich" (1997) behandelt mittelalterlich-ritterliche Motive.

    1990 wurde Tankred Dorst mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, 1991 erhielt er den mit 35 000 DM dotierten Ludwig-Mülheim-Preis. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

    Weitere Werke: "Eiszeit" (1973), "Deutsche Stücke" (1976-1985), "Karlos" (1990), "Die Schattenlinie (1995) u.a.