Italien (Musik)

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    Mittelalter

    Pflege des gregorianischen Chorals (Ambrosius von Mailand); einfache mehrstimmige Musik seit ungefähr 1000 in Mailand und seit dem 12. Jh. in Rom; Guido von Arezzo als Erfinder der Notenlinien und damit einer Notation mit eindeutiger Tonhöhenfixierung; Lauda als Bindeglied früher sakraler Musik und der weltlichen Musik des Trecento; Komponisten und Theoretiker des Trecento: Marchetto da Padua, F. Landini, Jacopo da Bologna; Gattungen: Madrigal, Caccia, Ballata.

    Renaissance

    Im 15. Jh. Blüte des Gesellschaftstanzes; die franko-flämische Musik übte wachsenden Einfluss auf italienische Komponisten aus; Johannes Ciconia, G. Dufay, J. Desprez; venezianische Schule (italienisches volkstümliches Lied, homophoner Satz und Mehrchörigkeit fanden Eingang in den Motettenstil), Villanellen, Madrigale, Hauptvertreter: A. Willaert, G. Gabrieli und A. Gabrieli, C. Monteverdi; Commedia dell’arte; Madrigalkomödien; Ausprägung eines ausgewogenen, noch Jahrhunderte später wirkenden Stils der Vokalpolyphonie, Hauptvertreter: G.P. da Palestrina; seit 1500 Notendruck mit beweglichen Lettern (Ottaviano Petrucci).

    Barock

    um 1600: Florentiner Camerata und die Anfänge der Oper, erste Opernhäuser in Venedig und Rom (Römische Schule); seit 1700 Vorherrschaft der Neapolitanischen Opernschule, Hauptvertreter: A. Scarlatti, Leonardo Leo, G.F. Händel, J.A. Hasse; Opernreformer: Niccolò Jommelli, Tommaso Trajetta, Librettisten: Apostolo Zeno, Pietro Metastasio, Ranieri da Calzabigi; erste Opera buffa: "La serva padrona" (1736) von G.B. Pergolesi; Blüte der konzertanten Instrumentalmusik, Weiterentwicklung der Violintechnik zum Virtuoseninstrument: Concerti grossi und Solokonzerte von A. Corelli, G. Torelli, A. Vivaldi, G. Tartini, Giovanni Battista Viotti.

    19. Jahrhundert

    Den Ruhm der italienischen Oper des 19. Jh.s begründeten G. Spontini, L. Cherubini und G. Rossini, später V. Bellini, G. Donizetti; Höhepunkt der Oper mit G. Verdi (1813-1901) und seinen Zeitgenossen Amilcare Ponchielli, U. Giordano und Francesco Cilèa, F. Marchetti; nach ihnen P. Mascagni, R. Leoncavallo und besonders G. Puccini; Klaviermusik: Opernfantasien und Variationen; keine bedeutende Symphonik, Violinvirtuose N. Paganini; große Verlagshäuser: Ricordi, Sonzogno.

    20./21. Jahrhundert

    Adaption der außeritalienischen, symphonischen Tradition durch O. Respighi; Ildebrando Pizzetti, Gian Francesco Malipiero, Alfredo Casella; bedeutende Komponisten der Moderne: L. Dallapiccola, Goffredo Petrassi, L. Nono, L. Berio; Filmkomponisten: Ennio Morricone und N. Rota.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.