Jean-Pierre Raffarin

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    französischer Politiker; * 3. August 1948 in Poitiers

    Raffarin studierte in Paris Jura und beendete sein Studium an der École Supérieure de Commerce. Er arbeitete von 1973 bis 1988 in den Bereichen Marketing und Unternehmensberatung in der Privatwirtschaft, dazwischen fünf Jahre als Berater im Kabinett von Valéry Giscard d'Estaing. Gleichzeitig war er von 1979 bis 1988 als Dozent am Institut d'études politiques in Paris tätig.

    Raffarin schloss sich der bürgerlichen Partei "Démocratie Libérale" (DL) an und wurde 1988 Präsident des Regionalrats von Poitou-Charentes. Von 1989 bis 1995 war er Abgeordneter des Europäischen Parlaments und von 1995 bis 1997 hatte er das Amt des Ministers für Handel inne. 1995 wurde Jean-Pierre Raffarin Mitglied des französischen Senats und 1997 Vizepräsident der DL.

    Er wurde als Nachfolger des am 6. Mai 2002 zurückgetretenen sozialistischen Ministerpräsidenten Lionel Jospin zum neuen Premierminister eines Übergangskabinetts ernannt. Raffarin war einer der Mitbegründer der neuen Chirac-Partei "Union pour la Majorité Présidentielle" (UMP), die bei den Parlamentswahlen vom 9. und 16. Juni 2002 einen klaren Sieg errang. Am 17. Juni 2002 wurde er erneut von Präsident Chirac zum Premierminister ernannt und sein Kabinett bestätigt, er reichte jedoch nach dem Nein der Franzosen im Referendum zur EU-Verfassung, das am 29. Mai 2005 stattfand, seinen Rücktritt ein. Sein Nachfolger als französischer Regierungschef wurde der vorherige Innenminister Dominique de Villepin.