Bahamas

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Die Bahamas (The Commonwealth of the Bahamas), die zu den Westindischen Inseln gehören, bestehen aus rund 30 größeren und 700 kleineren Inseln und Riffen (Cays) im Atlantik, die einen ca. 1 000 km langen Bogen von der Südostküste Floridas entlang der kubanischen Nordküste bis nach Haiti bilden. Die Landesfläche der Bahamas umfasst insgesamt 13 939 km², rechnet man die Wasserfläche mit ein, sind es etwa 240 000 km².

    Der Name des Landes leitet sich aus dem Spanischen ab: "baja mar" bedeutet soviel wie "flaches Meer". Die größten Inseln sind Andros (4 100 km²), Great Inagua (1 551 km²), Grand Bahama (1 372 km²), Great Abaco (1 023 km²), Eleuthera (518 km²), Long Island (448 km²) und Cat Island (388 km²). Die Hauptstadt Nassau liegt auf der Insel New Providence (207 km²).

    Die Bahamas stellen die nur wenige Meter aus dem Wasser ragenden Gipfel eines Plateaugebirges dar, das aus einer Tiefe von über 5 000 m aus dem Atlanktik aufragt. Zwischen Great Abaco und Eleuthera befindet sich der tiefste Unterwassercanyon, der bisher entdeckt wurde. Seine Tiefe wird mit knapp 4 300 m angegeben. Die höchste Erhebung über dem Meeresspiegel ist der Mount Alvernia auf Cat Island mit 63 m.

    Weite Teile der Inseln, die aus Korallenkalk und Kalkstein bestehen, sind verkarstet. Auf den Bahamas gibt es keine größeren Flüsse, da der Kalkstein Regen und Quellwasser versickern lässt. Auf einigen Inseln wie z.B. Andros (Blue Holes) gibt es kleinere Seen, hier verhindern Tonschichten im Boden das Versickern. Andros, die größte Insel der Bahamas, ist durch Buchten und Seen stark gegliedert und reich an Sümpfen und Lagunen.

    Klima

    Die Bahamas liegen in den Subtropen und unter dem Einfluss von warmen Meeresströmungen. Charakteristisch sind die geringen Temperaturschwankungen das ganze Jahr über, die mittleren Werte für die Hauptstadt Nassau im Januar liegen bei 23 °C, im Juli bei 26 °C. Im Sommer (Mai bis November) weht beständig der Südostpassat, der häufig für heftige Regenschauer sorgt. Im Winterhalbjahr bringt der Nordostpassat kühlere Luftmassen mit sich, in der Regel fallen die Temperaturen nicht unter 16 °C. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen im Nordwesten der Bahamas bei rund 1 200 mm pro Jahr, im Südosten bei ca. 1 000 mm. Zwischen den Monaten Juni und September können Wirbelstürme auftreten.

    Flora und Fauna

    Für die Vegetation auf den Bahamas sind Savannen typisch. Auf einigen Inseln (z.B. Great Abaco, Grand Bahama, Andros) sind auch ausgedehnte Pinienwälder zu finden, auf den nordwestlichen, feuchteren Inseln wachsen Kiefern, kleine Flächen sind mit Feuchtwäldern mit Edelhölzern wie Mahagoni und Ebenholz bedeckt. An den Küsten der Inseln gibt es Mangrovengewächse.

    Die Tierwelt auf den Bahamas weist nur wenige Arten auf. Neben den hasengroßen Agutis, die zu den Nagetieren gehören, leben hier einige Schlangenarten, Eidechsen und Leguane. Im Inagua-Nationalpark leben an die zehntausend Flamingos. Die zu den Papageien gehörende Bahama-Amazone ist vom Aussterben bedroht. Die Küstengewässer mit zahlreichen Korallenriffen sind artenreich und vielfältig.

    Bevölkerung

    Die Bevölkerung der Bahamas umfasst insgesamt rund 317 000 Menschen, über die Hälfte von ihnen (211 000) lebt in der Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence. Nur rund 29 Inseln sind bewohnt, einige kleinere befinden sich in Privatbesitz.

    Rund 85 % der Bevölkerung sind Farbige mit westafrikanischen Vorfahren. Weiße, meist Nachkommen britischer Siedler, stellen rund 12 % der Bevölkerung. Mulatten und kleinere Gruppen an Griechen und Haitianern bilden den restlichen Anteil. Die protestantischen Baptisten, Anglikaner und die Church of God haben mit Abstand am meisten Anhänger in der Bevölkerung. Knapp ein Fünftel gehört der römisch-katholischen Kirche an, ca. 5 % sind Methodisten. Andere Glaubensrichtungen bilden nur kleine Minderheiten.

    Das Bevölkerungswachstum beträgt 0,7 %, die durchschnittliche Lebenserwartung 66 Jahre.

    Amtssprache ist Englisch.

    Politisches System

    Die Bahamas sind seit 1973 im Rahmen des britischen Commonwealth unabhängig, es herrscht eine parlamentarisch-demokratische Monarchie. Staatsoberhaupt ist die englische Königin Elizabeth II. (seit Februar 1952), die auf den Inseln von einem Generalgouverneur vertreten wird (Arthur Dion Hanna, seit März 2006). Regierungschef ist der Premierminister (Hubert Ingraham, seit Mai 2007), der Vertreter der Mehrheitspartei im Parlament ist. Das Parlament besteht aus einem Senat (16 Mitglieder, die vom Generalgouverneur auf Empfehlung des Premiers und des Führers der Oppositionspartei für fünf Jahre ernannt werden) und einem Abgeordnetenhaus (41 Sitze, die Mitglieder werden direkt vom Volk für fünf Jahre gewählt).

    Die wichtigsten Parteien sind das Free National Movement (FNM) und die Progressiv-Liberale Partei (PLP).

    Wirtschaft

    Die stabile Wirtschaft der wohlhabenden Inseln lebt im Wesentlichen vom Tourismus, der seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Fischerei und die Landwirtschaft als Hauptwirtschaftsfaktor verdrängt hat. Rund zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts werden in diesem Bereich erwirtschaftet, mehr als 40 % der Erwerbstätigen sind direkt oder indirekt im Fremdenverkehr tätig. V.a. als Urlaubsziel der US-Amerikaner (rund 80 % der Touristen) sind die Bahamas beliebt.

    Steuervergünstigungen (Einkommen und Gewinne werden hier nicht versteuert) und Bankgeheimnis führten dazu, dass sich über 400 Banken und viele Versicherungen in Nassau niedergelassen haben und die Hauptstadt der Bahamas zum internationalen Finanzplatz wurde. Das Banken- und Versicherungswesen stellt heute den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig auf den Inseln dar.

    Nur 1 % der Fläche ist landwirtschaftlich nutzbar, die Böden sind wenig ertragreich und es gibt kaum Ressourcen. 80 % der Lebensmittel müssen importiert werden. In Kleinstbetrieben werden Gemüse, Obst und Zuckerrohr zur Deckung des Eigenbedarfs angebaut. Die Fischerei steuert Fisch und Krustentiere (Hummer) als Exportgüter bei.

    Das industrielle Zentrum der Bahamas liegt in Freeport auf der Insel Grand Bahama. Hier gibt es Betriebe der pharmazeutischen und elektrotechnischen Industrie, eine Zementfabrik und eine Erdölraffinerie.

    Haupthandelspartner der Bahamas sind die USA, gefolgt von Spanien, Polen und Deutschland beim Export und die USA, Südkorea, Spanien und Brasilien beim Import. Hauptexportgüter sind Fische und Meeresfrüchte, Meersalz und Rum, importiert werden vor allem Nahrungsmittel, Konsum- und Grundbedarfsartikel, Maschinen und Rohstoffe (z.B. Erdöl).

    Ein Wirtschaftsbereich, dessen Zahlen im Dunkeln liegen, ist der Drogenschmuggel, der seit dem Regierungswechsel 1992 deutlich zurückgegangen sein soll.

    Durch die großen Häfen in Nassau, Freeport und Matthew Town sind die Bahamas Zwischenstation für den internationalen Schiffsverkehr. In Nassau und Freeport gibt es internationale Flughäfen.

    Währung ist der Bahamas-Dollar (= 100 Cents).


    Weblinks

    The World Fact Book (CIA)

    Atlapedia Online

    Commonwealth der Bahamas

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    The Commonwealth of the Bahamas
    Amtssprache Englisch
    Hauptstadt Nassau
    Staatsform Parlamentarisch-demokratische Monarchie
    Fläche 13.939 km²
    Einwohner 300.000
    Währung Bahamas-Dollar
    Zeitzone EST = UTC-5 (November–März), EDT = UTC-4 (April–Oktober)
    KFZ-Kennzeichen BS
    Internet-TLD .bs
    Telefonvorwahl 001

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.