Talcott Parsons

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    amerikanischer Soziologe; * 13. Februar 1902 in Colorado Springs, † 8. Mai 1979 in München

    Talcott Parsons studierte Naturwissenschaften im Amherst College und wollte Arzt werden. Während seiner Studienaufenthalte in Europa kam er näher mit der Soziologie in Kontakt und wandte sich nun endgültig dieser Wissenschaft zu. Zunächst befasste er sich mit den Auswirkungen der Volkswirtschaft in soziologischer Hinsicht. Von 1924 bis 1925 studierte er an der London School of Economics. 1927 machte er in Heidelberg seinen Doktor mit einer Dissertation über den Begriff des Kapitalismus in den Theorien der Nationalökonomen Max Weber und Werner Sombart. Im selben Jahr wurde er Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard-Universität. Seit 1944 Professor, wurde er 1946 Direktor eines neu gegründeten Departments, das sich mit allen Zweigen der Soziologie befasst. 1949 berief man ihn zum Präsidenten der "American Sociological Society". Danach lebte Talcott Parsons in Belmont in Massachusetts.

    Talcott Parsons war einer der führenden US-amerikanischen Soziologen. Er befasste sich vor allem mit der systematischen Soziologie und entwickelte ein abstrakt-analytisches Begriffssystem. Laut Parsons existieren drei Systeme des soziologischen Verhaltens, das Persönlichkeitssystem, das kulturelle System und das soziale System. Er geht davon aus, dass sich die einzelnen Menschen in ihren natürlichen Bedürfnissen und in ihren Erwartungen dem Mitmenschen gegenüber näherkommen und so durch gemeinsame innere Werte und gemeinsame Anerkennung von Regeln und Institutionen als Gesellschaft verbunden sind und sich lenken lassen.