Inge Meysel

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    deutsche Schauspielerin; * 30. Mai 1910 in Berlin, † 10. Juli 2004 in Bullenhausen bei Hamburg


    Von 1931 bis 1933 spielte die junge Meysel am Schauspielhaus in Leipzig, bis das Auftrittsverbot durch die Nationalsozialisten die Schauspielkarriere der Tochter eines jüdischen Vaters zunächst beendete.

    Die Bühnen in Hamburg und Berlin waren nach dem Zweiten Weltkrieg die Startpunkte von Inge Meysels langem und erfolgreichen Aufstieg. Bis 1960 spielte sie in Boulevardrollen fast nur als die gut angezogene, intelligente Frau; dann baute sie ihr zweiter Mann, der Regisseur John Olden, immer mehr zur Charakterdarstellerin auf. Immer wieder waren es die resoluten Frauengestalten des Alltags, die ihr in Rollen wie Ida Rogalski, in "Stadtpark", "Die Unverbesserlichen" und als Gertrud Stranitzki den Titel "Fernsehmutter der Nation" eintrugen. Als Virtuosin der Natürlichkeit wurde sie eine der beliebtesten deutschen Fernsehschauspielerinnen.

    Einen erfolgreichen Angriff auf ihr Image machte sie 1975 in der Sendung "Mutter", in der sie acht verschiedene Mütter spielte, von der frivolen Mondänen bis zum verbitterten Flirt. 1978 zählte sie zu den Klägerinnen gegen den "Stern" (zusammen mit Alice Schwarzer, Margarete Mitscherlich und Luise Rinser), die sich gegen die Ausbeutung der Frau als Sexualobjekt wehrten.

    Filme (Auswahl)

    1949 - Meine Nichte Susanne

    1954 - Des Teufels General

    1980 - Der rote Strumpf

    1984 - Ada Harris will ins Parlament

    1987 - Mrs. Harris fährt nach Moskau

    1993 - Schlussabrechnung

    1998 - Das vergessene Leben

    2001 - Die Liebenden vom Alexanderplatz