Ludwig Feuerbach

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Philosoph; * 28. Juli 1804 in Landshut, † 13. September 1872 in Nürnberg


    Kurzbiografie

    der vierte Sohn des berühmten Juristen Paul Johann Anselm von Feuerbach, studierte zunächst Theologie, ging dann nach Berlin, um bei Hegel intensiv Philosophie zu studieren, und habilitierte sich 1828 in Erlangen. Seine Dozentur, die sich mit seiner scharfen Religionskritik nicht vereinbaren ließ, gab er 1832 auf und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück.

    Wissenschaftliche Bedeutung

    Feuerbachs Philosophie steht an einem historischen Wende-Punkt; sie leitet den Verfall des Hegel'schen und damit des deutschen idealistischen Denkens überhaupt ein. Aus der Kritik der Religion und der Kritik am Hegel'schen Idealismus leitete er eine Theorie der Gesellschaft ab, die Marx und Engels stark beeinflusste. 1839 beginnt Feuerbach in der Schrift "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie" das Denken Hegels materialistisch zu wenden. Für Feuerbach bestimmt die Idee nicht die Wirklichkeit, sondern jene wird von dieser erst geschaffen. In seinen "Vorläufigen Thesen zur Reform der Philosophie" (1842) sagt er: "Das Sein ist Subjekt, das Denken Prädikat. Das Denken ist aus dem Sein, aber das Sein kommt nicht aus dem Denken." Davon ausgehend kommt er in seinem Hauptwerk "Das Wesen des Christentums" (1841) zu der folgenreichen Erkenntnis, dass die Negation des menschlichen Wesens mit der Setzung eines transzendentalen allmächtigen Wesens (Gott) zusammengeht. Das Beste seines Wesens hat der Mensch in Gott projiziert, wo er es als ein Fremdes anschaut und verehrt.