Emil Jannings

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    deutscher Schauspieler; * 23. Juli 1884 in Rorschach (Schweiz), † 2. Januar 1950 in Strobl (Österreich)

    1915 kam Jannings an das Berliner Deutsche Theater, wo ihm drei Jahre später als Dorfrichter Adam in "Der zerbrochene Krug" der Durchbruch gelang. Der Kritiker Alfred Kerr rühmte an ihm die "Kraft, die nicht erstellt oder verstellt, sondern gewachsen ist".

    Ab 1920 spielte Jannings v.a. Filmrollen. Großen Erfolg hatte er in Friedrich Wilhelm Murnaus "Der letzte Mann" (1924), in "Tartuffe" (1925) und "Faust" (1926). Anschließend ging Jannings mit dem Regisseur Ernst Lubitsch für drei Jahre nach Hollywood. 1929 erhielt er als bester männlicher Hauptdarsteller zwei Oscars (für "The Last Command" und "The Way Of All Flesh"); in diesem Jahr wurde der Oscar überhaupt zum ersten Mal verliehen. Nach seiner Rückkehr spielte er 1930 den Professor in Josef von Sternbergs Meisterwerk "Der blaue Engel". Jannings Dorfrichter Adam in "Der zerbrochene Krug" (1937) machte Filmgeschichte.

    Jannings trat zwar nicht der NSDAP bei, kooperierte aber bereitwillig. Er übernahm Rollen in Propagandafilmen und verkörperte, als ein Lieblingsschauspieler Hitlers, "Herrenmenschen" so überzeugend ("Ohm Krüger", 1941), dass ihn die Nationalsozialisten zum Staatsschauspieler sowie Reichskultursenator ernannten und ihm die Leitung der Tobis-Filmgesellschaft übertrugen. 1945 erhielt er von den Alliierten Arbeitsverbot.

    Filme (Auswahl)

    1924 - Der letzte Mann

    1925 - Tartuffe

    1926 - Faust

    1928 - Der letzte Befehl (The Last Command)

    1927 - Weg allen Fleisches (The Way Of All Flesh)

    1930 - Der blaue Engel

    1937 - Der zerbrochene Krug

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