Désiré Mercier

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    belgischer katholischer Theologe und Kardinal; * 21. November 1851 in Braine-L'Allend bei Brüssel, † 23. Januar 1926 in Brüssel

    Der Sohn einer angesehenen bürgerlichen Familie studierte Theologie, Philosophie und Psychiatrie. 1906 erhielt er den Erzstuhl von Mecheln, 1907 den Rang des Kardinalprimas von Belgien. In dieser Position setzte er sich während des Ersten Weltkriegs für die Rechte des von deutschen Truppen besetzten Belgien ein und wurde zum Nationalhelden. In einem legendären, die politische Botschaft kaum verhüllenden Hirtenbrief im September 1915 gab er einen "Ruf zum Gebet" heraus, da der Kampf "Luzifers" gegen den Heiligen Geist aufs neue entbrannt sei. Seine moralische Macht war so groß, dass die deutsche Regierung nicht wagte, ihn verhaften zu lassen. Nach dem Sieg der Alliierten reiste Mercier in die USA, um Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Landes zu sammeln.

    In den Mechelner Unionsgesprächen von 1921 bis 1925 bemühte sich der philosophische Vertreter der Neuscholastik um die Vereinigung der anglikanischen Hochkirche mit Rom. Bis zu seinem Tod Anfang 1926 blieb Désiré Mercier der Schirmherr des belgischen Nationalbewusstseins.

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