Hermeneutik

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    (griechisch: hermeneutike, "Kunst der Auslegung")

    Kunst der Auslegung v.a. von Texten, aber auch von Musik oder Kunst; Kunst des wissenschaftlichen Verstehens geisteswissenschaftlicher Zusammenhänge. Im weiteren Sinne auch die philosophische Reflexion auf das menschliche Verstehen allgemein.

    Geschichte

    Die Anfänge der Hermeneutik liegen in den allegorischen Interpretationen (v.a. der Texte Homers) der antiken Philosophie, bis sie in der Patristik, in der die Interpretation der Bibel im Vordergrund stand, zur eigenständigen Philosophie wurde. Während in der Philosophie des Mittelalters die Auslegung der Heiligen Schrift gemäss den Vorgaben der Dogmatik erfolgte, begann mit Luther eine textorientiertere Schriftauslegung. Im 19. Jh. gewann durch Schleiermacher und die so genannte Historische Schule die Hermeneutik ihre große Bedeutung als Methode der Geisteswissenschaften. Dilthey schließlich kommt das Verdienst zu, das Verstehen als Nacherleben zur Grundlage der Geisteswissenschaften erhoben und diese damit von den "erklärenden" Naturwissenschaften abgegrenzt zu haben. Im 20. Jahrhundert beschäftigten sich v.a. Heidegger, Husserl und Gadamer mit hermeneutischen Fragestellungen.

    Kalenderblatt - 24. April

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    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.