Friedrich List

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    deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker; * 6. August 1789 in Reutlingen, † 30. November 1846 in Kufstein

    arbeitete sich vom Schreiber zum Professor für Staatskunde an der Universität Tübingen empor und wurde in die Kammer gewählt, aber wegen seiner unbequemen Kritik an Missständen zu Festung verurteilt. Auf eigenen Antrag wurde er zur Auswanderung nach Amerika entlassen.

    Er erwarb sich dort ein Vermögen, verlor es wieder, und ließ sich 1833 zum amerikanischen Konsul in Leipzig ernennen. Mit der Herausgabe wirtschafts- und verkehrspolitischer Zeitschriften hatte er keinen bleibenden Erfolg und machte schließlich aus Not seinem Leben in Kufstein ein Ende.

    In seiner Bedeutung als vorausschauender Planer eines deutschen Eisenbahnnetzes, als Vorkämpfer der deutschen Zolleinheit und Fürsprecher von Erziehungszöllen für die junge deutsche Industrie wurde List von seinen Zeitgenossen verkannt. Der herrschenden Lehre von Adam Smith setzte er sein "Nationales System der politischen Ökonomie" entgegen, in dem er anstelle der Erzielung möglichst vieler Tauschwerte die Entfaltung der nationalen Produktivität forderte. Als letztes Ziel schwebte ihm ein Wirtschaftsgroßraum Europa vor.

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