Swasiland

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Das Königreich Swasiland liegt im Süden Afrikas und ist mit einer Fläche von 17 363 km² nach Gambia der zweitkleinste Staat auf dem Kontinent . Im Süden, Westen und Norden grenzt das Land an Südafrika, im Osten an Mosambik.

    Das Land fällt in Stufen ab von Westen (Ausläufer der Drakensberge als Teil der Großen Randstufe von Südafrika) in Richtung Osten (Tiefland von Mosambik). Drei von Norden nach Süden verlaufende Landschaftsstreifen lassen sich unterscheiden: Das im Westen befindliche Bergland (Highveld, 1 000 m und höher) ist durch Flüsse stark zerteilt. Hier befindet sich der höchste Punkt Swasilands, der Emlembe mit 1 862 m. In Richtung Osten folgt das so genannte Middleveld, das sich auf Höhen von 500 bis 1 000 m befindet. Im Osten grenzt das flache Lowveld an (200 bis 400 m Höhe). Im Nordosten hat Swasiland Anteil an den Lebombobergen, einem bis 800 m hohen Plateau vulkanischen Ursprungs.

    Die vier größten Flüsse des Landes sind Komati, Usutu, Mbuluzi und Ngwavuma, die in West-Ost-Richtung fließen und in Mosambik in den Indischen Ozean münden.

    Klima

    Das in Swasiland herrschende subtropische Klima wird durch die Höhenlagen gemildert. Im Sommermonat Januar liegen die mittleren Temperaturen im Highveld bei etwa 18 °C, im Lowveld bei etwa 26 °C. Im Winter (Juli) liegen die mittleren Werte bei 12 °C im Westen und rund 16 °C im Osten. Die Niederschläge fallen zum Großteil in den Sommermonaten (Oktober bis April). Im Highveld werden durchschnittlich 1 000 bis 2 000 mm gemessen, im Lowveld im Durchschnitt 500 mm. In den Lebombobergen betragen die jährlichen Niederschlagsmengen zwischen 750 und 1 000 mm.

    Flora und Fauna

    Die Vegetation des Highvelds ist geprägt durch Grasfluren und Waldbestände, die meist auf groß angelegte Aufforstungsaktionen mit Kiefern und Eukalypten zurückzuführen sind. Der Usutu-Forst ist mit einer Größe von über 40 000 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet, das in Afrika durch Aufforstung entstand. Das ursprüngliche Savannengebiet des Middlevelds ist weitgehend Kultur- und Weideland gewichen. Im Lowveld befanden sich ehemals neben der vorherrschenden Trockensavanne malariaverseuchte Sumpfgebiete, die inzwischen trocken gelegt wurden und als Agrarland verwendet werden.

    Die Tierwelt in Swasiland ist artenreich. Hier leben unter anderem Antilopen, Zebras, Giraffen, Affen, Schakale und Löwen. Das größte der vorhandenen Schutzgebiete ist das Mlilwane-Wildreservat, das im Westen des Landes liegt. Weitere Schutzgebiete sind Hlane im Nordosten und Malolotsha im Norden Swasilands.

    Bevölkerung

    Rund 1,17 Millionen Menschen leben im Königreich Swasiland, 84 % von ihnen gehören dem Volk der Swasi an. Weiter leben hier Zulu (10 %), kleinere Gruppen von Tsonga und andere Bantu sprechende Völker. Rund 8 000 Weiße wohnen in dem Staat. 27 % der Bevölkerung leben in Städten, die Hauptstadt Mbabane hat etwa 70 000 Einwohner. Das Middleveld ist das am dichtesten besiedelte Gebiet, im Lowveld leben am wenigsten Menschen.

    Englisch und Siswati sind Amtssprachen (Regierungssprache ist Englisch), daneben werden weitere Bantusprachen gesprochen. Knapp drei Viertel der Bevölkerung sind Anhänger christlich orientierter Religionen, die jedoch häufig mit den traditionellen Religionspraktiken vermischt werden. Die Bevölkerung wächst jedes Jahr um nur ein Viertel Prozent, da geschätzte 33 % der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert sind. Die mittlere Lebenserwartung sank dementsprechend in den vergangenen Jahren stark ab und beträgt heute nur noch 32 Jahre.

    Es besteht keine Schulpflicht, dennoch ist die Analphabetenquote mit 18 % vergleichsweise gering. In Kwaluseni befindet sich eine Universität.

    Politisches System

    In Swasiland herrscht eine absolute Monarchie. Der König (seit 1986 Mswati III.) ist Staatsoberhaupt und Inhaber der exekutiven und legislativen Gewalt. Er ernennt den Premierminister (seit 2003 Themba Dlamini) und die übrigen Mitglieder der Regierung.

    Das Parlament (Libandla), das als Beratungsorgan fungiert, besteht aus zwei Kammern. Die Nationalversammlung setzt sich aus 55 gewählten und zehn vom Monarchen ernannten Mitgliedern zusammen, der Senat aus zehn gewählten und 20 vom Monarchen ernannten. Politische Parteien sind verboten. Die Wahlperiode für beide Kammern ist fünf Jahre.

    Swasiland ist in vier Bezirke gegliedert.

    Wirtschaft

    Im Vergleich mit anderen afrikanischen Länder ist das Königreich relativ wohlhabend. An diesem Wohlstand haben aber nur wenige Swasi teil: 50 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze und haben oft weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Auch die Arbeitslosigkeit ist hoch; sie betrifft über ein Drittel der Bevölkerung. Dazu kommt die hohe Sterblichkeit infolge von Aids, die die Wirtschaft seit der Jahrtausendwende deutlich schwächte (BIP-Wachstum 2007: unter 2 %). Zahlreiche andere Faktoren bedrohen die Wirtschaft zusätzlich: die hohe Abhängigkeit von den Zuckerpräferenzen der EU und damit europäischen wirtschaftspolitischen Entscheidungen, die aufgrund weggefallener WTO-Quotenregelungen verschärfte Konkurrenz mit Asien auf dem Textilmarkt und die anhaltenden Dürreperioden.

    60 % der Bevölkerung Swasilands sind in der Landwirtschaft beschäftigt, drei Viertel der gesamten Landesfläche können dafür genutzt werden. Bedeutendster Bereich ist die Viehwirtschaft (Rinder). Auf Großfarmen (betrieben meist von Weißen oder privaten Gesellschaften) werden vor allem Zuckerrohr, Zitrusfrüchte, Ananas und Baumwolle für den Binnenmarkt und den Export kultiviert. In Subsistenzwirtschaft werden Bohnen, Mais, Hirse und Süßkartoffeln angebaut. Seit den Dürrejahren Anfang der 1990er ist Swasiland abhängig von Nahrungsmittelimporten; zahlreiche Menschen hungern.

    Die Industrie des Landes verarbeitet vor allem Produkte aus der Landwirtschaft. Zur Deckung des Energiebedarfs wird Erdöl importiert, im Land vorhanden ist Kohle, ein Teil des Energiebedarfs wird auch durch Wasserkraft gedeckt. Neben Kohle gehören u.a. Asbest und Diamanten zu den Bergbauprodukten des Landes.

    Beim Export (Zucker, Holz, Zellulose, Obst, Fleisch) und Import (Maschinen, Brennstoffe, chemische Produkte) ist Südafrika der mit Abstand wichtigste Handelspartner (60 bzw. 95 %). An zweiter Stelle stehen die EU-Länder.

    Wichtige Deviseneinnahmequelle ist der Tourismus, die meisten Besucher stammen aus Südafrika. Von den insgesamt knapp 3 600 km Straße sind etwa 1 000 km befestigt. Das Schienennetz der Eisenbahn umfasst etwa 300 km und bindet das Binnenland an Häfen in Mosambik (Maputo) und Südafrika (Durban) an. In der Nähe von Manzini befindet sich ein internationaler Flughafen.

    Währung ist der Lilangeni.

    Weblinks

    König von Swasiland

    The World Fact Book (CIA)

    Königreich Swasiland

    Fl swasiland.jpg Wappen swasiland.svg
    Kingdom of Swaziland
    Amtssprache Englisch, Siswati
    Hauptstadt Mbabane
    Staatsform Absolute Monarchie
    Fläche 17.363 km²
    Einwohner 1.170.000
    Währung Lilangeni
    Zeitzone UTC +2
    KFZ-Kennzeichen SD
    Internet-TLD .sz
    Telefonvorwahl 00268

    Kalenderblatt - 25. April

    1826 In England fährt das erste mit einem Verbrennungsmotor angetriebene Fahrzeug.
    1927 Die in Genf tagende Abrüstungskonferenz einigt sich auf das Verbot des Gaskriegs.
    1945 Beginn der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen.