Gustav Krupp von Bohlen und Halbach

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    deutscher Industrieller; * 7. August 1870 in Den Haag (Niederlande), † 16. Januar 1950 in Blühnbach bei Salzburg

    Nach seiner Heirat mit der Alleinerbin der Friedrich-Krupp-AG, Bertha Krupp, übernahm der in Den Haag geborene von Bohlen und Halbach 1909 mit dem Namen seiner Frau auch die Leitung des Familienunternehmens.

    Von 1921 bis 1933 Mitglied des Preußischen Staatsrates und seit 1931 Vorsitzender des Reichsverbandes der Deutschen Industrie saß Krupp auch im Kuratorium der 1933 gegründeten Adolf-Hitler-Spende der Deutschen Wirtschaft. Er stellte sein Unternehmen als "Rüstungsschmiede" in den Dienst der nationalsozialistischen Aufrüstung.

    Von Seiten Hitlers erfuhr Krupp höchste Ehrungen: Sein Unternehmen wurde als "nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet, er selbst 1937 zum Wirtschaftsführer ernannt und 1940 mit dem Goldenen Parteiabzeichen geehrt. Ende 1943 übergab Krupp die Firmenleitung an seinen Sohn Alfried.

    Vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg wurde 1945 gegen Krupp als Hauptkriegsverbrecher (Vorbereitung eines Angriffskrieges) Anklage erhoben, diese aber wegen Verhandlungsunfähigkeit ausgesetzt.

    Auch im Krupp-Prozess 1947/48, bei dem es um die Plünderung von Wirtschaftsgütern in den besetzten Gebieten und die Ausnutzung von Sklavenarbeit ging, galt er als unfähig, der Verhandlung zu folgen. Statt seiner wurde daher sein Sohn Alfried Krupp angeklagt.

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