Graham Greene

    Aus WISSEN-digital.de

    englischer Schriftsteller; * 2. Oktober 1904 in Berkhamsted, † 3. April 1991 in Vevey (Schweiz)

    Studium der modernen Geschichte in Oxford; in dieser Zeit auch Veröffentlichung seines ersten Gedichtbands "Babbling April".

    Nach einem kurzen Volontariat bei einer kleineren Zeitung wurde er Redakteur der "Times", für die er bis zur Veröffentlichung seines ersten Romans arbeitete. 1932 wurde Greene mit "Orientexpress" schlagartig berühmt.

    Nach einem Aufenthalt in Afrika arbeitete er von 1935-39 als Filmkritiker beim "Spectator". 1938 erschien der Roman "Am Abgrund des Lebens", für Greene ein Wendepunkt in seiner Karriere als Schriftsteller.

    Zwei Jahre später veröffentlichte Greene sein Meisterwerk "Die Kraft und die Herrlichkeit", das sowohl für die Bühne als auch für den Film bearbeitet wurde.

    Während des Zweiten Weltkriegs ging Greene für das britische Außenministerium in einer Geheimmission erneut nach Westafrika. Danach wurde er Direktor des Eyre- und Spottiswoode-Verlages.

    1953/54 erhielt er von der "Sunday Times" den Auftrag, die afrikanische Mau-Mau-Bewegung zu studieren und zu dokumentieren. Von 1958 bis 1968 arbeitete er als Direktor der Verlagsfirma "Bodley Head". Während dieser Zeit hielt er sich einige Male in Amerika auf und lebte auch längere Zeit in Mexiko.

    Weitere Reisen führten ihn nach Indochina, Kuba, Polen, in den Kongo und andere Länder; einige Stationen seiner Reisen wurden in seinen Büchern verarbeitet: "Journey without Maps" (1936), "Gesetzlose Straßen" (1939) u.a.

    Der Roman "Der Ausgangspunkt" (1951) wurde von der Kritik so begeistert aufgenommen, dass man Greene für den Nobelpreis vorschlug. 1951 entstand auch eines von Greenes bekanntesten Werken: "Der dritte Mann" wurde als Drehbuch geschrieben und mit Orson Welles verfilmt.

    Neben seinen Romanen verfasste Greene Theaterstücke und Drehbücher und schrieb zusammen mit Dorothy Craigie eine Reihe von Kinderbüchern. 1971 wurde seine Autobiografie ("Eine Art Leben") veröffentlicht.

    Greene erhielt 1968 den Shakespeare-Preis der Stadt Hamburg; 1969 wurde er Mitglied der französischen Ehrenlegion. Aus Protest gegen die amerikanische Vietnampolitik trat Greene 1970 aus der amerikanischen Akademie der Künste und Wissenschaften aus.

    Weitere Werke: "Unser Mann in Havanna" (1958), "Der ruhige Amerikaner", "Die Stunde der Komödianten" (1966)