Muhammad Hosni Mubarak

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    ägyptischer Politiker; * 4. Mai 1928 in Kafr Al Musaihila, Menufia

    Er war von 1972 bis 1975 Oberbefehlshaber der Luftwaffe und 1975 bis 1981 Vizepräsident. 1979 fungierte er bei den Friedensgesprächen mit Israel als Sonderbotschafter.

    Nach der Ermordung Sadat Anwars wurde Mubarak 1981 zum Staats- und Ministerpräsidenten gewählt und übernahm auch den Oberbefehl über die Streitkräfte. Ein Jahr darauf trat er von seinem Amt als Ministerpräsident zurück und wurde Vorsitzender der Regierungspartei NDP. Die Wahlen 1987, bei denen sich erstmals auch Unabhängigige aufstellen lassen konnten, gewann die NPD und Mubarak blieb weiterhin in seinem Amt als Präsident. Durch Referenden wurde er auch in den Jahren 1993 und 1999 als Staatspräsident bestätigt. Auf Grund des irakischen Einmarsches in Kuwait im Sommer 1990 entsandte er als Teil einer Friedenstruppe Arabiens auch ägyptische Truppen in das Krisengebiet. Mubarak unterstützt die Bemühungen der Friedenspolitik im Nahostkonflikt. Bei den Wahlen 2005 ließ Mubarak erstmals oppositionelle Kandidaten zu; er gewann dennoch mit einer klaren Mehrheit.

    Mubarak regierte autokratisch; Grundlage seiner Macht war bis zuletzt die Armee. Wirtschaftspolitisch orientierte er sich an den wirtschaftsliberalen Konzeptvorschlägen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Oppositionsgruppen wurden unterdrückt. Die Muslimbruderschaft wurde teils geduldet, teils verfolgt. Seit den 1990er Jahren kam es wiederholt zu Anschlägen islamistischer Extremisten auf Touristen, Kopten, staatliche Amtsträger und Mubarak selbst (1994, 1996). Der innenpolitische Druck auf ihn erhöhte sich immer weiter, unter anderem aufgrund der Unzufriedenheit wegen mangelnder Demokratie sowie wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, der großen Armut und Arbeitslosigkeit im Land.

    Aufgrund der offenen Proteste im Rahmen des Arabischen Frühlings im Januar/Februar 2011 und des schwindenden Rückhalts im Militär trat Mubarak am 11. Februar 2011 zurück. Etwa 850 Demonstranten waren bei den Protesten ums Leben gekommen. Im Zusammenhang mit der tödlichen Gewalt gegen Demonstranten wurde er Anfang Juni 2012 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im August 2013 ordnete ein ägyptisches Strafgericht an, Mubarak aus der Haft zu entlassen.

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