Ernst Reuter

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    deutscher Politiker; * 29. Juli 1889 in Apenrade, † 29. September 1953 in Berlin

    Zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 gehörte Reuter zu den Gründern des Bundes Neues Vaterland, in dem sich die entschiedenen Pazifisten aller Richtungen zusammenfanden. Dann kam der Kriegsdienst mit schwerer Verwundung an der Ostfront und russischer Gefangenschaft. Dort erlebte er die bolschewistische Revolution.

    Der Sozialist sah die Erfüllung seiner Jugendideale im Sowjetkommunismus. Die Sowjets ernannten ihn im Frühjahr 1918 zu einem der beiden Sowjetkommissare für die Angelegenheiten der deutschen Kolonisten an der Wolga. Reuter machte die Bekanntschaft Lenins und Stalins, des damaligen Volkskommissars für die Nationalitäten. Als die Revolution in Deutschland ausbrach, kehrte Reuter zurück und trat der deutschen KP bei. 1921 verließ Ernst Reuter die KPD und kehrte zur SPD zurück.

    In Berlin begann der Aufstieg auf dem Sektor der Kommunalpolitik, als Stadtrat und Verkehrsdezernent. Reuter sah in der Gemeindepolitik später die beste Schule für die große Politik. 1931 wurde er zum Oberbürgermeister von Magdeburg gewählt. Das Berlin der 20er Jahre verdankte ihm eine moderne Verkehrsorganisation, Magdeburg eine Wohnbau-Selbsthilfe für Erwerbslose. 1932/33 war Reuter Mitglied des Reichstages. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und zweimal im Konzentrationslager inhaftiert, sodass er schließlich ins Exil nach Ankara ging, wo er an der Hochschule Politik lehrte.

    Reuter wurde 1947 zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt, konnte das Amt aber wegen des sowjetischen Vetos erst 1948 antreten. Er war 1948/49 führend im Widerstand gegen die Berliner Blockade. Von 1950 bis zu seinem Tod 1953 wirkte er als Regierender Bürgermeister von West-Berlin.

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