Georg Baselitz

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Maler und Grafiker; * 23. Januar 1938 in Deutschbaselitz, Sachsen

    eigentlich: Hans Georg Kern;

    gehört mit A. Kiefer und M. Lüpertz zur Richtung des Neoexpressionismus, die eine rigorose Subjektivität auszeichnet. 1957 nach Westdeutschland übergesiedelt, besuchte er in Berlin die Hochschule für bildende Künste (1957-62).

    Bekannt wurde Baselitz mit dem Gemälde eines masturbierenden Jungen ("Die große Nacht im Eimer" 1962/63). In dieser Zeit nahm er auch seinen Künstlernamen an. In den 1960er Jahren malte er Bilder von pastoser, eruptiver, düsterer Farbigkeit: Visionen von Geschlecht und Tod, auch so genannte Frakturbilder, unter anderem "Die großen Freunde" (1965/66), in denen sich die Isolierung des Künstlers in der Gesellschaft ausdrückt.

    Seit den 1970er Jahren zeichnet sich Baselitz' Werk durch kräftige, klare Farben aus, die auch direkt mit den Fingern aufgetragen werden.

    Charakteristisch ist das seit 1969 angewandte Stilprinzip, die Motive auf den Kopf zu stellen. Zu seinen bevorzugten Werkstoffen gehört seit 1980 Holz, aus dem er in den 1990er Jahren auch mithilfe einer Kettensäge Figuren fertigte, die an afrikanische Stammeskunst erinnern. Seit 1996 setzt sich Baselitz in seinen Werken zunehmend mit seiner persönlichen Vergangenheit auseinander.

    Baselitz erhielt zahlreiche Professuren, seit 1992 unterrichtet er an der Hochschule der Künste in Berlin.