Jean Baptiste Siméon Chardin

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    französischer Maler; * 2. November 1699 in Paris, † 6. Dezember 1779 in Paris

    Chardin ist einer der hervorragendsten Genre- und Stilllebenmaler des französischen Rokoko.

    Er war der Sohn eines Kunstschreiners und Holzschnitzers. Nachdem er bei Jacques Cazes und Noël Coypel seine künstlerische Ausbildung erhalten hatte, malte er als eine seiner ersten Arbeiten ein Aushängeschild für einen Barbier-Chirurgen mit der Darstellung eines Duells auf der Straße. 1728 wurde Chardin in die Lukasgilde aufgenommen, die neben der Akademie weiter bestand, und später war er dort als Schatzmeister und als Veranstalter der Ausstellungen tätig.


    Außer einigen dekorativen Arbeiten für die Schlösser Choisy und Bellevue malte Chardin fast ausschließlich kleinformatige Genres und stand damit nach den Vorstellungen seiner Zeit in der Hierarchie der Malerei ganz unten - im Gegensatz zur "hohen" Kunst der Historienmalerei. Er vertritt mit seinen Stillleben, Genrebildern und schlichten Pastellbildnissen die bürgerliche Richtung gegenüber der höfischen eines Boucher.

    In der Feinheit der Lichtabstufungen, der Farbenzusammenstellung und im klaren Bildaufbau ist er über die Malerei der Niederländer des 17 Jh.s, an die er zunächst anknüpfte, hinausgegangen. Chardin vermochte seinen Stillleben und Sittenbildern einen eigenen Stil zu geben, durch den er zum Mittler wurde auf dem Weg von Le Nain zu Cézanne.

    Werke: "Stillleben mit Scholle" (1728, Paris, Louvre); "Die Hausbesorgerin" (1738, Paris, Louvre); "Die fleißige Mutter" (1740, Paris, Louvre); "Das Tischgebet" (1740, Paris, Louvre); "Der Knabe mit dem Kreisel" (Paris, Louvre); "Junger Mann, seinen Bleistift spitzend" (Berlin, Staatliche Museen); "Die Rübenputzerin" (München, Alte Pinakothek); "Madame Chardin" (Paris, Louvre); "Die Attribute der Künste und die Belohnungen, die ihnen gewährt werden" (1766) u.a.

    Weblinks

    Chardin, Jean-Baptiste-Siméon