Dirk Reinartz

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    deutscher Fotograf; * 1947 in Aachen, † 27. März 2004 in Berlin

    Dirk Reinartz studierte Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwangschule in Essen. Seine Karriere begann er als Fotoreporter beim "Stern", wo er von 1971 bis 1977 tätig war. Ab 1977 arbeitete er als freier Fotograf; bis 1982 war er Mitglied in der Fotografengruppe "Visum". In dieser Zeit bereiste er die Welt - seine Reportagen und Fotos wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht, darunter "Life", "Fortune", "Der Spiegel", "SZ-Magazin", "Die Zeit" und "Art". Danach entschloss sich Reinartz, seine Projekte auf Deutschland zu beschränken. Seine Bücher "Kein schöner Land" (1989) und "Innere Angelegenheiten" (2003) sind fotografische Bestandsaufnahmen seiner Heimat. Ab 1998 lehrte Reinartz Fotografie an der Muthesius Hochschule in Kiel.

    Reinartz' Werke sind gekennzeichnet durch die Abbildung der Alltäglichkeit: Bushaltestellen und andere öffentliche Plätze - oft ohne Menschen und Autos. Dadurch wollte er eine zeitgemäße Darstellung der Welt schaffen, ohne jedoch Hinweise zu liefern, die ein genaues Datieren ermöglichen könnten. Dabei erklärte er es sich zum Ziel, die Objektivität der Welt - so normal, einfach und nüchtern sie auch sein mag - in ihrer Besonderheit darzustellen. Auch befasste er sich in seinem Projekt "totenstill" (1994) mit dem Holocaust und fotografierte mehrere Konzentrationslager. Berühmtheit erlangte Reinartz außerdem durch seine Künstlerporträts.

    Veröffentlichungen: "Kein schöner Land" (1989), "Bismarck. Vom Verrat der Denkmäler" (1991), "Künstler" (1992), "totenstill" (1994), "Bismarck in America" (2000), "Innere Angelegenheiten" (2003) u.a.