Karl Anton Henschel

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Fabrikant; * 23. April 1780, † 19. Mai 1861

    Kurzbiografie

    Karl Anton Henschel, der einer alten Gießerfamilie entstammte, besaß eine über seine technische Begabung weit hinausgehende allgemeine Bildung. Er erlernte das väterliche Handwerk und studierte später an der Kunstakademie.

    Nach Abschluss seiner Studien wurde er Baumeister in staatlichen Salinen, dann Maschinendirektor in Karlshafen an der Weser. Seine umfassenden maschinentechnischen Kenntnisse befähigten bereits den Zwanzigjährigen, für die Bad Sodener Saline in der Fabrik seines Vaters ein leistungsfähiges und großzügiges System von Pumpen zu bauen. Auch als er 1817 in die Gießerei und Maschinenfabrik des Vaters zurückkehrte, blieb er weiterhin im Staatsdienst. Er wurde bald Oberbergrat und Mitglied der Kurfürstlichen Ober-Berg- und Salzwerkdirektion.

    Als er 1847 aus gesundheitlichen Gründen aus den öffentlichen Ämtern ausscheiden musste, förderte er in der väterlichen Fabrik vor allem den Bau von Bergwerksmaschinen, Wasserrädern und Dampfschiffen.

    Wissenschaftliche Leistung

    Von Henschel stammen die Konstruktionen eines neuen Kastengebläses (einer Art von Blasebalg) und der Henschel-Wasserturbine, die wenige Jahre später von dem Franzosen Jonval nochmals erfunden und dann von der Francis-Radial-Turbine verdrängt wurde.

    Er erfand die erste Blechträgerbrückenkonstruktion, schuf damals viel beachtete Röhrendampfkessel und setzte sich für die Förderung des Eisenbahnwesens ein. Er bevorzugte zunächst die Druckluftlokomotive, da sie zu jener Zeit wirtschaftlicher als die Dampflokomotive war.

    1848 verließ die erste Lokomotive "Drache" das Werk. Aus diesen Anfängen entstand die Firma "Lokomotivfabrik Henschel & Sohn".