Irokesen

    Aus WISSEN-digital.de

    Gruppe sprachverwandter Indianerstämme Nordamerikas, beheimatet im Gebiet der Großen Seen sowie in den südlichen Appalachen. Umfasst heute fast 50 000 Menschen in den USA sowie ca. 45 000 Menschen in Kanada, die oft als Kleinbauern in Reservationen leben.

    Die Irokesen bewohnten traditionell Langhäuser und betrieben Landwirtschaft. Die Töpfer- und Flechtkunst war weit entwickelt. Durch die Verwendung von Muschelgeld wurde der Handel gegenüber dem sonst bei den Indianern üblichen Tauschhandel wesentlich erleichtert. Die Stämme waren matrilinear und in Clans organisiert. Die Frauen hatten ein wichtiges Mitspracherecht, die rangälteste Frau konnte sogar Häuptlinge absetzen.

    Im 16. Jh. kam es zur Gründung des Irokesenbundes, einer Vereinigung von zunächst fünf Stämmen: Mohawk, Seneca, Oneida, Onondaga und Cayuga. Später schlossen sich die Tuscarora dem Bund an. Obwohl der Bund zahlenmäßig wahrscheinlich nie mehr als 30 000 Mitglieder hatte, erlangte er im 17. und 18. Jh. eine bedeutende Vorrangstellung. Die Irokesen unterwarfen die meisten Nachbarstämme oder integrierten sie, so dass sie im 18. Jh. über ein außerordentlich großes Territorium im nordöstlichen Nordamerika herrschten. Lange Zeit konnten die Irokesen ihre Vormachtstellung durch militärische Schlagkraft und eine geschickte Bündnispolitik in den Auseinandersetzungen zwischen Briten und Franzosen aufrechterhalten. Die Irokesen verhielten sich entweder neutral oder kämpften auf Seiten der Engländer. Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zerbrach der Irokesenbund, weil die Stämme sich nicht auf eine gemeinsame Politik einigen konnten. Die Mohawk und Cayuga zogen nach Kanada.

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