Edwin Freiherr von Manteuffel

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    preußischer Generalfeldmarschall; * 24. Februar 1809 in Dresden, † 17. Juni 1885 in Karlsbad

    Stammt aus dem weitverzweigten pommerschen Adelsgeschlecht das insbesondere in Preußen und Sachsen zu politischen Einfluss gelangte. Der preußische Generalfeldmarschall Edwin von Manteuffel wurde in Dresden als Sohn eines höheren sächsischen Beamten geboren. Nach der Übernahme des Vaters in den preußischen Justizdienst trat Edwin mit achtzehn Jahren in das Garde-Dragonerregiment ein, worin er ein Jahr später zum Leutnant befördert wurde. Nach dem Besuch der Allgemeinen Kriegsschule bekleidete er längere Zeit Adjutantenstellen. 1848 zum Flügeladjutanten des Königs ernannt, bewies ihm dieser sein Vertrauen dadurch, dass er ihn zu schwierigen diplomatischen Aufgaben nach Schweden, Sachsen, Russland und Österreich schickte.

    1857 wurde er zum Chef des Militärkabinetts ernannt und trug zur Verjüngung des Offizierkorps wesentlich bei, was ihm zwar viel Anfeindung einbrachte, aber die großen Erfolge der Feldzüge von 1866 und 1870/71 vorbereiten half. 1865 übernahm Manteuffel den Oberbefehl über die preußischen Truppen in Schleswig und bald darauf das Gouvernement in diesem Herzogtum.

    Beim Ausbruch des Kriegs von 1866 eröffnete er die Feindseligkeiten, indem er am 7. Juni die Eitler überschritt und die Österreicher unter Gablenz nötigte, Holstein zu räumen. Mit seiner Division überrumpelte er die Festung Stade und trat dann unter den Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein. Für den zum Gouverneur von Böhmen ernannten Falckenstein übernahm er am 20. Juli den Oberbefehl, rückte alsbald von Frankfurt aus durch den Odenwald in die Taubergegend, lieferte erfolgreiche Gefechte gegen die Badener und Württemberger und gelangte bis Würzburg. Nach erfolgtem Friedensschluss wurde er zum kommandierenden General des IX. Armeekorps und zum Chef des 5. Dragonerregiments ernannt.

    !870 führte er das I. Armeekorps, das zur Ersten Armee unter Steinmetz gehörte, und nahm an den Schlachten vor Metz entscheidenden Anteil. Als Steinmetz abberufen wurde, erhielt Manteuffel den Oberbefehl und führte glückliche Operationen gegen die französische Nordarmee aus. Am 12. Januar 1871 übernahm er den Oberbefehl über die Südarmee und trieb die letzte Stütze Frankreichs, die Armee Bourbakis, die vom Werderschen Korps von Norden her bedrängt wurde, über die Schweizer Grenze. Nach Friedensschluss wurde ihm das Kommando über die in Frankreich bis zur Zahlung der Kriegskosten zurückbleibenden Truppen, die Okkupationsarmee, übertragen.

    1873 zum Generalfeldmarschall ernannt, erhielt er 1879 den wichtigen Posten des Statthalters in Elsass-Lothringen.