Tilla Durieux

    Aus WISSEN-digital.de

    deutsch-österreichische Schauspielerin; * 18. August 1880 in Wien, † 21. Februar 1971 in Berlin

    eigentlich: Ottilie Godefroy;

    Im Anschluss an den Besuch der Theaterschule Arnau in Wien begann Durieux ihre Karriere 1903 bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. 1908 eröffnete Reinhardt dort mit ihr und Paul Wegener sein "Neues Theater". Bis 1933 erhielt sie Engagements an verschiedenen Schauspielhäusern, wo sie meist Rollen wie die der Salome oder Lulu spielte, und wurde zu einer herausragenden Schauspielerin. Durieux war in erster Ehe mit dem Maler E. Spiro, in zweiter mit dem Kunsthändler Paul Cassirer verheiratet. Mit ihrem dritten Mann, dem jüdischen Bankier L. Katzenellenbogen, floh sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Deutschland und lebte seit 1934 in Zagreb. Nach der Ermordung ihres Mannes im KZ Sachsenhausen schloss sie sich dem jugoslawischen Widerstand an. 1952 kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie in Berlin, München, Darmstadt und Hannover unter anderem in Glanzrollen wie "Hedda Gabler" oder "Die Irre von Chaillot" auf der Bühne stand. Sie veröffentlichte ihre Lebenserinnerungen ("Eine Tür fällt ins Schloss", 1928, und "Eine Tür steht offen", 1954), nach ihrem Tod wurden ihre letzten Aufzeichnungen unter dem Titel "Meine ersten 90 Jahre" 1971 veröffentlicht.