Hugo Chávez Frías

    Aus WISSEN-digital.de

    venezolanischer Politiker; * 28. Juli 1954 in Sabatena, Bundesstaat Barinas

    begeisterter Anhänger des südamerikanischen Freiheitshelden Simón Bolívar, war als Offizier 1992 Anführer eines gescheiterten Putsches gegen den damaligen Präsidenten Pérez. Nach zwei Jahren Gefängnis begnadigt, gründete er seine eigene Partei, die Movimiento Quinta Republica (MVR, Bewegung Fünfte Republik), mit deren Hilfe er sich an die Spitze des Polo Patriótico, eines linken Parteienbündnisses setzen konnte.

    1998 wurde Chávez zum Präsidenten seines Landes gewählt. Durch Sondervollmachten und mehrmalige Verfassungsänderungen erweiterte er in den folgenden Jahren seinen Einflussbereich und ließ sich 2000 im Amt bestätigen. Ein Amtenthebungsverfahren im selben Jahr scheiterte ebenso wie ein Putschversuch zwei Jahre später und ein gegen ihn gerichtetes Referendum für vorgezogene Neuwahlen im August 2004. Seit den Parlamentswahlen 2005 beherrscht Chávez auch das Parlament; 114 von 165 Sitzen gingen an den MVR. Aufgrund von Boykottaufrufen der Opposition hatte die Wahlbeteiligung jedoch nur etwa 25 % betragen.

    Chávez' Wirtschaftspolitik betraf v.a. den Umbau der Ölindustrie, bei dem auch amerikanische Ölgesellschaften finanzielle Einbußen erleiden mussten, und die Förderung einer Revitalisierung der OPEC mit dem Ziel einer Erhöhung des Rohölpreises. Dadurch, und durch seinen demonstrativen Schulterschluss mit dem kubanischen Staatschef Fidel Castro, brachte Chávez die USA gegen sich auf.

    Der Politiker ließ sich darüber hinaus wiederholt auch zu persönlichen Beleidigungen hinreißen. So sagte Chávez in einer Rede vor der UN-Vollversammlung im September 2006 über den tags zuvor anwesenden Präsendenten Bush, der Teufel sei da gewesen und es rieche noch nach Schwefel.

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