Franziska van Almsick

    Aus WISSEN-digital.de

    deutsche Schwimmerin; * 5. April 1978 in Berlin

    Die zweifache Weltmeisterin sowie mehrfache Europameisterin und Sportlerin der Jahre 1993, 1995 und 2002 in Deutschland zählt mit ihren olympischen Medaillen zu den erfolgreichsten und populärsten deutschen Schwimmerinnen.

    Mit sieben Jahren war die gebürtige Ost-Berlinerin die jüngste im staatlichen Schwimm-Trainingszentrum der DDR. Bei ihrem ersten großen internationalen Auftritt, der Spartakiade 1989, holte die damals Elfjährige bereits neun Goldmedaillen. Drei Jahre später gelang ihr im Alter von 14 Jahren der endgültige internationale Durchbruch. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona gewann sie Silber über 200 m Freistil und mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel, außerdem Bronze über 100 m Freistil sowie mit der 4 x 100-m-Freistilstaffel. Mit diesen vier Medaillen avancierte sie zum Schwimmstar und Liebling der Medien. Es folgte das äußerst erfolgreiche Jahr 1993, in dem sie unter anderem sechsfache Europameisterin wurde und man sie nicht nur zu Deutschlands, sondern auch zur Europa- und Weltsportlerin des Jahres kürte.

    Nach weiteren großen Erfolgen, unter anderem dem Weltmeistertitel über 200 m Freistil in Rom (in Weltrekordzeit), zählte sie bei den Spielen 1996 in Atlanta zu den Favoritinnen auf Gold. Doch die Hoffnung auf einen Olympiasieg erfüllte sich nicht: Ihre Spezialdisziplin, die 200 m Freistilstrecke, beendete sie als Zweite; außerdem gewann sie noch Silber mit der 4 x 200-m-Freistilstaffel sowie Bronze mit der 4 x 100-m-Freistilstaffel. Gerüchte um einen Rücktritt wies Franziska van Almsick zurück. 1998 konnte sie mit der 4 x 200-m-Freistilstaffel nochmals einen Weltmeistertitel erringen. Im darauf folgenden Jahr wurde sie mit der Staffel zweifache Europameisterin.

    Werbeeinnahmen und Sponsorenverträge verhalfen dem Schwimmstar zu Millionen-Einnahmen. Doch musste sich der einstige Liebling der Boulevardpresse mit abnehmenden Erfolgen auch Kritik an ihrer Person und ihrem Lebensstil gefallen lassen. So wurde sie auch zu einem der Sündenböcke der missglückten Olympischen Spiele der deutschen Schwimmmannschaft 2000 in Sydney. Lediglich Staffel-Bronze konnte von den deutschen Damen erschwommen werden.

    Bei der Europameisterschaft 2002 in Berlin gelang van Almsick ein Comeback: Sie holte fünf Goldmedaillen und verbesserte ihren eigenen Weltrekord über 200 m Freistil.

    Die turbulente Karriere der Ausnahmesportlerin war durch viele Krankheitsausfälle gekennzeichnet. So sagte sie die Weltmeisterschaften im Juni 2003 in Barcelona ab, unter anderem wegen Schulterproblemen und um die Teilnahme an den Olympischen Spiele in Athen 2004 nicht zu gefährden. Bei diesen konnte sie ihr erklärtes Ziel, einen Titelgewinn, nicht erreichen, holte jedoch mit der Staffel über 4 x 100 m Lagen und über 4 x 200 m Freistil Bronze. Nach den Spielen verabschiedete sie sich vom Profi-Schwimmsport.

    Von 2000 und 2004 war Franziska van Almsick mit dem deutschen Handballspieler Stefan Kretzschmar liiert. Seit dem Ende ihrer Karriere arbeitet sie u.a. als Sportkommentatorin.