Friedensbewegung

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    Bezeichnung für alle Strömungen politischer oder gesellschaftlicher Natur, deren Zielsetzung die Erreichung, Erhaltung und Sicherung des Friedens ist. Bereits Ende des 19. Jh.s bildeten sich Friedensgesellschaften, die aus dem Gedankengut des Humanismus schöpften. Die beiden Weltkriege ließen diese Bewegung in die Bedeutungslosigkeit absinken. Nach dem Protest gegen die Wiederbewaffnung, der Kampagne "Kampf dem Atomtod" in den 1950er Jahren und der Ostermarschbewegung in den 1960er Jahren, wurde die Friedensbewegung durch den Protest gegen Aufrüstung mit Atomwaffen (Proteste gegen den NATO-Doppelbeschluss von 1979) in den 1980er Jahren wieder populär. Unter dem Slogan "Schwerter zu Pflugscharen" wurde sie in Ost- und Westdeutschland zu einer politischen Bewegung. Ihre Aktionen reichten von Aufrufen, Ostermärschen und Unterschriftensammlungen bis hin zu Demonstrationen. Der Niedergang des Ostblockes führte anfangs zu einem regelrechten Boom der Friedensbewegung, die auf eine friedliche Lösung aller Konflikte hoffte. Durch die Kriege im ehemaligen Jugoslawien und die Einsicht in notwendige militärische Interventionen (Kosovo-Konflikt) gegen den als Anachronismus empfundenen Nationalismus, der u.a. zu ethnischen Säuberungen führte, geriet die Friedensbewegung zunehmend unter Druck.

    Audio-Material
    Pastor Heinrich Albertz auf der Demonstration gegen den Nato-Doppelbeschluss am 10. Oktober 1981 in Bonn

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.