Horst Wessel

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher SA-Mann; * 9. Oktober 1907 in Bielefeld, † 23. Februar 1930 in Berlin

    Als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren, ging Horst Wessel zum Studium nach Berlin, trat dort 1926 der NSDAP bei und übernahm in der kommunistischen Hochburg Friedrichshain den SA-Sturm 5. Seine politischen Aktivitäten erlahmten jedoch, als er sich in eine Prostituierte verliebte und mit ihr eine gemeinsame Wohnung bezog. Dort stöberte die beiden am 14. Januar 1930 der Zuhälter Ali Höhler mit einigen Rotfrontkämpfern auf und schoss Wessel in den Mund.

    Berlins Gauleiter Goebbels machte aus dem Eifersuchtsdrama ein politisches Opfer und berichtete im "Angriff" täglich über Wessels Befinden. Sein Tod machte Wessel schließlich zum "Blutzeugen der Bewegung"; Goebbels gestaltete die Beerdigung als politische Demonstration.

    Ein Gedicht, das Wessel am 23. September 1929 im "Angriff" veröffentlicht hatte, wurde, mit der eingängigen Marschmelodie eines Matrosenliedes unterlegt, als Horst-Wessel-Lied im Dritten Reich zur zweiten deutschen Nationalhymne. Nach Wessel wurden von den Nationalsozialisten zahlreiche Straßen, Schiffe, Veranstaltungen usw. benannt.