Molière

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    französischer Dramatiker und Schauspieler; * 15. Januar 1622 in Paris, † 17. Februar 1673 in Paris


    alias: Jean Baptiste Poquelin;

    Als Sohn eines "Tapissier ordinaire du Roi" in Paris geboren und am 15. Januar 1622 getauft, erhielt Molière 1637 von seinem Vater dessen Charge übertragen, übte sie aber mit großer Wahrscheinlichkeit niemals aus. Er besuchte in Paris das Jesuitenkolleg Clermont und studierte später in Orléans Rechtswissenschaft. Wieder in Paris, schloss er sich der Schauspielerfamilie Béjart an und gründete zusammen mit drei ihrer Angehörigen am 30. Juni 1643 die Schauspieltruppe "L'illustre Théâtre". Wegen unzureichender Einspielergebnisse löste sich die Gruppe am 4. August 1645 wieder auf. Molière wurde wegen der Verschuldung vorübergehend in Haft genommen. Bis 1658 zog er dann als Schauspieler durch die Provinz, teilweise protegiert vom Herzog von Epernon und dem Prinzen Conti. Während dieser Zeit entstanden auch seine ersten Komödien und Divertissements, noch im Stil der Commedia dell'arte.

    1658 kehrte Molière nach Paris zurück: Der Bruder des Königs versprach der Truppe seine Protektion. Am 24. Oktober 1658 spielte sie im Louvre vor Ludwig XIV. Zwei klassische Komödien im italienischen Stil, "L'estourdi ou Le contretemps" und "Le dépit amoureux", die Molière in der Provinz verfasst und aufgeführt hatte, kamen auch in Paris erfolgreich heraus, der Durchbruch gelang ihm jedoch erst 1659 mit "Les précieuses ridicules". Die "École des femmes" ("Die Schule der Frauen", 1662) brachte ihm zwar den Beifall des Königs, jedoch auch ablehnende Kritik Pierre Corneilles und der Klerikalen ein. Für Hoffeste schrieb er insgesamt zwölf "comédies-ballet", Komödien mit Gesangs- und Tanzeinlagen, unter anderem "Les fâcheus", "Le malade imaginaire" ("Der eingebildete Kranke", 1973). Molière schloss Freundschaft mit Racine, La Fontaine und Boileau. Ein Jahr vor seinem Tod wurde Molière von Jean-Baptiste Lully in der Gunst des Königs verdrängt. Dieser erhielt das Privileg für das Musiktheater in Frankreich; davon waren Molières "comédies-ballet" betroffen.

    Weitere Werke

    "Die Schule der Frauen" (1662), "Don Juan" (1665), "Der Misanthrop" (1666), "Amphitryon" (1668), "Der Geizige" (1668), "Der Bürger als Edelmann" (1670), "Die gelehrten Frauen" (1672) u.a.

    Zitat

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.