Christian Thomasius

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    Rechtsgelehrter und Philosoph; * [[1. Januar]] 1655 in Leipzig, † 23. September 1728 in Halle


    nach einem Hochschulstudium der Physik, Mathematik und Geschichte in Leipzig Magister an der dortigen Universität; Wegbereiter der Aufklärung; Gegner der Hexenprozesse und Folter; sprach sich für die Trennung von Staat und Kirche aus.

    Ganz entschieden machte er Front gegen die noch herrschende aristotelisch-scholastische Richtung der Philosophie und kämpfte gegen unfruchtbare Gelehrsamkeit, Pedanterie, Vorurteile und Autoritätsglauben; er befürwortete eine auf gesundem Menschenverstand beruhende und auch praktische Zwecke verfolgende Auffassung der Wissenschaften. Durch die von ihm begründete erste deutsche Monatsschrift "Schertz-Ernsthaffte Gedanken", in der er die herrschenden Zustände geistvoll und witzig geißelte, zog er sich den Unwillen des sächsischen Oberkonsistoriums zu, das ihm nicht nur das Schreiben und das Halten von Vorlesungen untersagte, sondern ihm auch einen Prozess wegen Gottlosigkeit anhängig machte.