Hermann Majert

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    deutscher Ingenieur; * 14. August 1840, † 25. Februar 1924

    Majert, in Duisburg geboren, entstammte einer niederrheinischen Kaufmannsfamilie und empfing seine Vorbildung auf dem Gymnasium Duisburg, der Gewerbeschule in Hagen und der Gewerbeakademie in Berlin, die er 1861 bezog. Er war von 1864 bis 1869 Konstrukteur und Betriebsingenieur der Georgs-Marienhütte in Osnabrück. Im Alter von 29 Jahren übernahm er die Leitung der Sundwiger Eisenhütte, wurde 1877 Direktor des Eisenwerkes Thale und leitete von 1880 bis 1882 die Maschinenfabrik Englerth & Küntzer in Eschweiler. 1882 wurde er als Nachfolger von Theodor Peters Mitglied des Direktoriums der Siegener Maschinenbau A.G., vormals A. & H. Oechelhaeuser, in Siegen.

    Majerts Bedeutung liegt vor allem auf den Gebieten des Großmaschinenbaues und der Dampfwirtschaft. Er hat grundlegende Verbesserungen an Walzwerk- und Fördermaschinen geschaffen und den Gedanken des Schnellpumpenbaues in die Praxis umgesetzt. Seine Bemühungen trugen mit dazu bei, dass man um 1880 den Winddruck der Gebläsemaschinen von 0,5 auf etwa 1,0 Bar und die angesaugte Luftmenge von 400 auf 1 200 Kubikmeter erhöhen konnte. Majert erkannte schon um die Jahrhundertwende als einer der ersten die Bedeutung der Großgasmaschine für den Hüttenbetrieb. Insbesondere schätzte er schon zu jener Zeit die Vorzüge der Zweitaktanordnung richtig ein.