Marianne Hainisch

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    österreichische Frauenrechtlerin; * 25. März 1839 in Baden bei Wien, † 5. Mai 1936 in Wien

    Marianne Hainisch hatte schon früh erkannt, wie sehr die industrielle Entwicklung die Volks- wie die Hauswirtschaft verwandelte und das Dasein der Frauen in seinen Grundlagen und Voraussetzungen veränderte. Diese Erkenntnis, zu Forderungen ausgereift, legte sie als junge Frau in "Die Brotfrage der Frauen" nieder. Darin forderte sie schon 1870, ein Realgymnasium für Mädchen zu errichten, die akademischen Berufe den Frauen zugänglich zu machen und neue Erwerbsmöglichkeiten für Frauen aller Volksschichten zu schaffen.

    Marianne Hainisch gründete 1899 den Bund österreichischer Frauenvereine. Sie wurde später zur Vizepräsidentin des International Council of Women (ICW). In ihren Reden und Schriften trat sie unermüdlich ein für eine "neue Sittlichkeit beider Geschlechter", für die Bekämpfung der Alkoholkrankheit und für den Weltfriedensgedanken.

    Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde ihr Sohn Michael Hainisch zum Bundespräsidenten der jungen Republik gewählt und wirkte acht Jahre in diesem Amt.