Costa Rica

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    Geografie

    Die República de Costa Rica, so der amtlich spanische Name, liegt in Zentralamerika. Sie hat zwei Nachbarländer: im Norden Nicaragua und im Südosten Panama. Im Osten grenzt das Land an das Karibische Meer, im Westen an den Pazifik. Mit einer Größe von 51 100 km² ist Costa Rica ungefähr so groß wie das deutsche Bundesland Niedersachsen.

    Das Land weist Küstentiefländer und ein gebirgiges Landesinneres auf. Zwei Bergketten ziehen sich fast durch die ganze Länge des Landes: im Norden die Cordillera Volcánica, im Süden die Cordillera de Talamanca, die sich in drei weitere Gebirgsketten aufteilt. Höchster Berg des Landes ist der Mount Chirripó Grande in der Cordillera de Talamanca mit einer Höhe von 3 820 m. In der Cordillera Volcánica finden sich unter anderem die aktiven Vulkane Irazú und Poás. Den Vulkanen vorgelagert erstreckt sich ein zentrales Tal (Meseta Central), das in zwei Teile untergliedert ist: einen Ostteil, der vom Río Reventazón durchflossen wird, und einen Westteil, den der Río Grande de Tárcoles dominiert. Während der Río Reventazón im Karibischen Meer mündet, fließt der Río Grande de Tárcoles vom Gebirge zum Pazifik.

    Die karibische Küste Costa Ricas ist nur wenig gegliedert, Strände gehen in eine weite Tieflandebene über, die etwa ein Fünftel der Landesfläche einnimmt. Das Tiefland an der rund 1 000 km langen Pazifikküste ist nur etwa halb so groß und weist kleinere Täler und Ebenen auf. Hier liegen zwei Halbinseln, die Península de Nicoya mit einem bis zu 1 168 m hohen Bergland und weiter südlich die Península de Osa.

    Klima

    Das tropische Klima in Costa Rica weist nur geringe jahreszeitliche Temperaturschwankungen auf und ist durch eine trockene (Dezember bis April) und eine regenreiche Jahreszeit (Mai bis November) gekennzeichnet. Die durchschnittlichen Temperaturen in der Hauptstadt San José (1 160 m über dem Meeresspiegel) im Zentrum des Landes liegen im Januar bei 19 °C, im Juli bei 21 °C. Sie steigen in Puerto Limón am Karibischen Meer auf 24 °C im Januar bzw. 25 °C im Juli an, in Puntarenas am Pazifik liegen die Temperaturen das ganze Jahr über bei durchschnittlich 28 °C bis 29 °C. Die jährlichen Regenfälle dagegen sind in Puerto Limón mit 4 225 mm außerordentlich hoch, das ganzjährig beregnete Tiefland an der Karibikküste weist Niederschlagswerte bis zu 6 000 mm auf. Mit Ausnahme des immerfeuchten Südostens ist der pazifische Raum Costa Ricas wechselfeucht, nur dort liegen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen bei bis zu 3 000 mm (Puntarenas 1 085 mm, San José im zentralen Hochland 1 800 mm).

    Flora und Fauna

    Im karibischen und südlichen pazifischen Tiefland finden sich immergrüne tropische Regenwälder. Die dicht stehenden Wälder bedecken etwa ein Drittel des Landes. Unter den Gehölzen sind insbesondere die Edelhölzer der Zedrachgewächse hervorzuheben, die rotbraun sind und einen Goldglanz besitzen. Der übrige pazifische Raum ist von regengrünem Trocken- und Feuchtwald bedeckt. Auf Höhen ab etwa 500 m folgt Bergwald und Nebelwald. In der Calamanca-Region wachsen zahlreiche immergrüne Eichen. Die Baumgrenze liegt bei über 3 100 m. Ab dieser Höhe wachsen Grasfluren und der für die Region typische Páramo, der u.a. aus harten Gräsern, buschig verästelten und dicht beblätterten Polsterpflanzen und Gebirgsbüschen besteht.

    Ebenso vielfältig wie die Flora ist die Fauna Costa Ricas. Zahlreiche Säugetiere leben in der Region, die als Landbrücke sowohl Einflüsse von Nord- als auch von Südamerika aufweist. So lassen sich aus Nordamerika zugewanderte Säugetiere wie etwa Rotwild, Raubkatzen, Wiesel, Kojoten, Otter und Füchse vorfinden, aus Südamerika stammen Ameisenbären, Affen und Faultiere. Neben den zahlreichen Säugetieren bietet insbesondere der Regenwald einer Vielzahl an Insekten und tropischen Vögeln sowie Reptilien Lebensraum, deren genaue Zahl bislang noch nicht erforscht ist.

    Bevölkerung

    Rund 4,6 Millionen Menschen leben in Costa Rica. Größte Stadt des Landes ist San José, das auf einer Höhe von 1 160 m am Fuß der Zentralkordilleren in einem Hochbecken liegt und 356 000 Einwohner zählt. Weitere wichtige Städte sind die karibische Hafen- und Provinzhauptstadt Limón mit 65 600 Einwohnern sowie Punta Arenas, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die mit etwa 36 000 Einwohnern bedeutsamste Hafenstadt am Pazifik ist.

    Die Bevölkerung der Republik ist sehr homogen. Etwa 90 % der Menschen sind Weiße altspanischer Herkunft. Größte Minderheiten im Land sind Mestizen, Asiaten und Mulatten. Etwa 3 000 Chibcha-Indianer leben in entlegenen Waldgebieten. Hauptsiedlungsgebiet ist das Valle Central, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt. Amtssprache ist Spanisch mit einem typisch nationalen Akzent. So ersetzen Bürger Costa Ricas die Endung "-tito" durch "-tico", was ihnen in Zentralamerika den Spitznamen "Ticos" einbrachte. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch, etwa 15 % sind protestantisch.

    Das Bevölkerungswachstum des südamerikanischen Staates beträgt jährlich etwa 1,6 %, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 77 Jahren. 96 % der Costa-Ricaner können lesen und schreiben.

    Politisches System

    Costa Rica ist eine präsidiale Republik. Der für vier Jahre direkt vom Volk gewählte Staatspräsident ist gleichzeitig Regierungschef (Laura Chinchilla Miranda, seit Mai 2010). Eine sofortige Wiederwahl ist laut Verfassung von 1949 ausgeschlossen. Der Regierungschef ernennt die Kabinettsmitglieder, die ihm direkt verantwortlich sind. Das Parlament wird von der Gesetzgebenden Versammlung (Asamblea Legislativa) repräsentiert. Diese zählt 57 Abgeordnete, die auf vier Jahre gewählt werden. Die Richter des Obersten Gerichts werden auf acht Jahre von der Gesetzgebenden Versammlung bestimmt. Es besteht Wahlpflicht ab 18 Jahren.

    Das Land ist in sieben Provinzen gegliedert, die aus Kantonen und Landkreisen bestehen.

    Die wichtigsten Parteien des Landes sind die sozialdemokratische Partido Liberación Nacional (PLN) und die links-liberale Partido Acción Ciudadana (PAC). Costa Rica hat drei wichtige Arbeitnehmer-Organisationen. Diese sind zum einen die sozialdemokratisch orientierte CTRN (Confederación de Trabajadores Rerum Novarum) und die christlich-demokratisch CMTC (Confederación del Movimiento de Trabajadores Costaricenses). Daneben existiert noch eine parteiunabhängige Bewegung, die "Solidarista".

    Costa Rica ist Mitglied in den Vereinten Nationen, der UNESCO, FAO und WHO. Zudem gehört es folgenden internationalen Organisationen an: IWF, Weltbank, OAS, UNCTAD, IAEO, Association of Caribbean States, IDB (Interamerikanische Entwicklungsbank, SICA (Zentralamerikanischer Gemeinsamer Markt) und WTO.

    Wirtschaft

    Costa Rica gehört zu den wirtschaftlich und politisch stabilsten Staaten Mittelamerikas. Das Wirtschaftswachstum betrug 2010 4,2 %. Insbesondere der Tourismus und der Export von Elektronikartikeln sind wichtige Stützen der Wirtschaft. Die Bedeutung der Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten hingegen abgenommen. Sie trägt nur noch zu 7 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Das Land hat nur wenige Bodenschätze, die wichtigsten sind Bauxit und Kupfer, die aber beide noch wenig abgebaut werden. So ist die aktuell bedeutendste Ressource das fruchtbare Ackerland, insbesondere die fruchtbaren Böden des Hochlands. Zudem stellen die Tropenholzwälder einen wichtigen Rohstoff dar, allerdings wurden davon bereits große Areale abgeholzt, um Platz für Bananenplantagen, Acker- und Weideland zu schaffen. Das Land ist agrarisch geprägt. So gehören auch zwei der drei wichtigsten Exportartikel, Kaffee und Bananen, zum agrarischen Bereich. Eine Besonderheit für latein- und südamerikanische Besitzverhältnisse stellt die Tatsache dar, dass der überwiegende Teil der Bauern auch Landbesitzer ist.

    Wenn auch die Industriewaren der wichtigste exportorientierte Teil der Wirtschaft sind, so stellen die Dienstleistungen mit 66 % des Bruttoinlandsprodukts doch den größten wirtschaftlichen Binnenfaktor dar. Insbesondere der Tourismus bietet Chancen auf ansteigende Deviseneinnahmen, Geld, das angesichts einer hohen Verschuldung (5,96 Milliarden US-Dollar), Inflation und dem notwendigen Import von Erdöl dringend zur Sanierung der Staatsfinanzen benötigt wird.

    Die Wasserkraftwerke des Landes hätten das Potenzial, sowohl den Binnenbedarf zu decken als auch Energie für den Export zu liefern. Momentan werden 80 % der Energie aus Wasserkraft erzeugt. Das größte Wasserkraftwerk befindet sich an der Lagune de Arenal in der Provinz Guanacaste an der Grenze zu Nicaragua. Der hierfür gestaute See bildet gleichzeitig das größte Trinkwasserreservoir des Landes.

    Haupthandelspartner sind traditionell die USA, aber auch Japan, Guatemala, Mexiko und die EU-Länder zählen dazu. Wichtigster Hafen am Atlantik ist Limón, am Pazifik Puntarenas und Caldera. Der internationale Flughafen liegt bei der Hauptstadt San José.

    Währung ist der Costa-Ricanische Colón.


    Weblinks

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    Republik Costa Rica

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    República de Costa Rica
    Amtssprache Spanisch
    Hauptstadt San José
    Staatsform Präsidiale Republik
    Fläche 51.100 km²
    Einwohner 4.579.000
    Währung Costa-Rica-Colón
    Zeitzone UTC −6
    KFZ-Kennzeichen CR
    Internet-TLD .cr
    Telefonvorwahl 00506

    Kalenderblatt - 29. März

    1894 34 Frauenorganisationen schließen sich zum Bund deutscher Frauenvereine (BdF) zusammen.
    1958 Uraufführung von Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter" in Zürich.
    1971 Der jugoslawische Präsident Tito wird als erstes Oberhaupt eines sozialistischen Landes von Papst Paul VI. empfangen.