Julius Hay

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    ungarischer Dramatiker; * 5. Mai 1900 in Abony, † 7. Mai 1975 in Intragna, Tessin

    auch: Gyula Hay;

    Hay war als Kommunist an der Bildung der ungarischen Räterepublik 1919 beteiligt. Als sie niedergeschlagen wurde, emigrierte er nach Deutschland. Er begegnete bei der kommunistischen Agit-Prop-Gruppe "Das rote Sprachrohr" Herbert Wehner. 1932 wurden Hays erste Bühnenwerke in Berlin aufgeführt. Der damalige Gauleiter der NSDAP von Berlin, Josef Goebbels, schickte SA-Männer zum Randalieren in die Aufführung. Als Hitler 1933 Reichskanzler wurde, emigrierte Hay nach Sowjetrussland. 1945 kehrte er von dort nach Ungarn zurück.

    Der letzte Rest von kommunistischer Begeisterung wurde durch die Niederschlagung des ungarischen Aufstandes und die Intervention sowjetischer Truppen in Ungarn 1956 bei Hay zerstört. Hay wurde als "gefährlicher Anti-Kommunist" verhaftet. Als er 1960 aus der ungarischen Haft entlassen worden war, emigrierte er in die Schweiz. Seine in der Sowjetunion von ihm geschriebene Tragödie "Haben" (1938) wurde Mitte der siebziger Jahre im deutschen Fernsehen aufgeführt.

    Weitere Werke: "Gott, Kaiser, Bauer" (1935), "Das Pferd" (1964), "Der Großinquisitor" (1968), "Geboren 1900" (Autobiografie) u.a.