Pius V.

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    Papst; * 17. Januar 1504 in Bosco bei Alessandria, † 1. Mai 1572 in Rom

    Heiliger; eigentlich: Michele Ghislieri;


    Der Dominikaner war einer der Vorkämpfer der Gegenreformation. Seit 1557 war er Kardinal, seit 1566 Papst. Zu seinen Hauptanliegen zählte die Anerkennung und Durchführung der Beschlüsse des Tridentiner Konzils: 1566 wurde der in Trient begonnene, in Rom vollendete "Catechismus romanus" veröffentlicht, zwei Jahre darauf das verbesserte römische Brevier, und 1570 ein neues römisches Messbuch, das "Missale Romanum". Die Vereinheitlichung des Gottesdienstes und der kirchlichen Einrichtungen waren ihm ein ernstes Anliegen, ebenso die Herstellung der Kirchenzucht, die Heiligung der Feiertage und die strengere Haltung in den Klöstern.

    Am meisten aber lag ihm die Reinerhaltung des Glaubens und die erbarmungslose Bekämpfung der Ketzerei am Herzen. Die alte Bulle "In coena domini" (gewöhnlich als Gründonnerstags- oder Abendmahlsbulle bezeichnet, eine Aufzählung all dessen, was vom Heiligen Stuhl mit dem Fluch belegt worden ist) wurde als kirchliches Strafgesetz neu veröffentlicht, und zwar in neuer, gegen die protestantische Ketzerei gerichteter Fassung.

    1570 belegte Pius die englische Königin Elisabeth mit dem Bann und entsandte Jesuiten zur Missionierung nach England. Er nahm Partei für Maria Stuart. Auch für die Ausrottung der Ketzerei in Frankreich und den Niederlanden setzte er sich ein, indem er dem französischen König Karl IX. Hilfstruppen gegen die Hugenotten sandte. Die durch seine Bemühung vereinigte spanische, venezianische und päpstliche Flotte erfocht im Oktober 1571 bei Lepanto unter dem Oberbefehl Juan d'Austrias einen entscheidenden Seesieg über die türkische Flotte.

    1712 wurde Pius V. von Klemens XI. heilig gesprochen.

    Fest: 30. April.