Samoa

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Der unabhängige Staat Samoa (bis 1997 offiziell Westsamoa oder Samoa-West; amtlich Malo Tuto'atasi o Samoa i Sisifo) ist ein Inselstaat im südwestlichen Pazifik und liegt etwa 3 000 km nordöstlich von Neuseeland auf halber Strecke nach Hawaii. Seine Staatsfläche (2 831 km²) umfasst den westlichen Teil der Samoainseln. Dieser besteht aus den Inseln Savaii (1 708 km²), Upolu (1 118 km²), Apolima, Manono und fünf weiteren unbewohnten Inseln. Die östlichen Inseln gehören seit 1899 als Amerikanisch-Samoa zum Staatsterritorium der USA.

    Die Inseln Samoas sind vulkanischen Ursprungs und weisen im Landesinneren hohe, stark zerklüftete Gebirge auf, die sich auf Savaii zum höchsten Berg des Landes, dem 1 858 m hohen Mount Silisili erheben. Die zentralen Vulkane von Savaii sind von Lavaebenen umgeben, die sich zur Küste hin zu schmalen, teils hügeligen, teils flachen Landschaften wandeln. Der zentrale Vulkanberg der Insel Upolu ist der Mount Rito, der eine Höhe von 1 079 m hat. Auch hier stellen die küstennahen Ebenen den Siedlungsschwerpunkt dar. Beide Hauptinseln weisen zahlreiche kurze, aber wasserreiche Flüsse auf, die über Stromschnellen, Kraterseen und Wasserfälle zum Meer fließen. Die Inseln sind zum großen Teil von Korallenriffen umsäumt.

    Klima

    In Samoa herrscht warm-feuchtes Tropenklima mit geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Die mittleren Temperaturen betragen in Apia, der Hauptstadt des Staates, im Januar 26,5 °C, im Juli 25,5 °C. Von Mai bis November bläst ein südöstlicher Passatwind. Die jährliche Niederschlagsmenge beläuft sich auf rund 2 500 mm (das entspricht etwa der dreifachen Menge an Regen in Deutschland). Die Hauptregenfälle weisen die Monate November bis März auf. Dabei fallen in den gebirgigen Innenregionen der Inseln mehr Niederschläge, an den Wetterseiten der Berge bis zu 7 000 mm jährlich. Insbesondere in den Monaten Januar, Februar und März ist die Gefahr von tropischen Wirbelstürmen, so genannten Taifunen, besonders hoch. Die Vulkane der Inseln sind teilweise noch aktiv, der letzte Ausbruch fand 1904 auf Savaii statt.

    Flora und Fauna

    Tropischer Regenwald bedeckt zu großen Teilen die auf Grund ihres vulkanischen Ursprungs sehr fruchtbaren Böden. Insbesondere die Gebirgsregionen sind dicht mit immergrünen Wäldern bedeckt. Auf den großen Inseln wachsen Myrtengewächse, Muskatnussbäume, Farne und Bambus. Auffällig sind die besonders hohen Banyanbäume. Insbesondere in der Küstenregion finden sich Kokospalmen sowie bis zu 20 m hohe Brotfruchtbäume, deren kopfgroße, bis zu zwei Kilogramm schwere Steinfrüchte essbar sind.

    Das Tierleben ist wenig artenreich. Auf den Inseln leben Fledermäuse sowie verschiedene Eidechsenarten. Zu den endemischen Tierarten auf Samoa gehören neben zwei Schlangenarten auch rund die Hälfte der vorhandenen Vogelarten. Schweine, Ratten und Rinder wurden dagegen vom Menschen eingeführt.

    Bevölkerung

    Im Staat Samoa leben rund 178 000 Menschen, größte Stadt des Landes ist Apia an der Nordküste der Insel Upolu mit 37 000 Einwohnern. Auf der Insel Upolu leben drei Viertel der Bevölkerung. 92 % der Bürger sind Samoaner und 7 % europäischer Abstammung. Zu den kleineren Minderheiten gehören auch die mehr als tausend europäischen Mitarbeiter an Entwicklungshilfeprojekten. Die Samoaner zählen zur polynesischen Volksgruppe, zu denen auch die Maori in Neuseeland und die Tahitianer auf Tahiti gehören. Amtssprachen sind Samoanisch und Englisch. Samoanisch wird weltweit von etwa 200 000 Menschen als Muttersprache gesprochen. Die polynesischen Sprachen werden etwa von einer Million Menschen gesprochen.

    Traditionell sind die samoanischen Dorfgemeinschaften durch hohen sozialen Zusammenhalt charakterisiert. Gewählte Familienführer bilden Dorf- und Bereichsräte und lösen auftretende Probleme des Zusammenlebens. Vor dem Auftauchen der Europäer bestanden - von praktizierten Naturritualen abgesehen, die von den Familienältesten ausgeführt wurden - keine übergreifenden religiösen Glaubenssysteme. Dies änderte sich durch die Missionierung zum Christentum, das rasch von den Dorfgemeinschaften angenommen wurde. Heute rechnen sich rund 99 % der Bevölkerung dem christlichen Glauben zu. Die aus der Londoner Missionsgesellschaft hervorgegangene Kirche hat die meisten religiösen Anhänger, gefolgt von der römisch-katholischen und der Methodistenkirche sowie weiteren christlichen Glaubensgemeinschaften.

    Die Bevölkerungsentwicklung auf den Inseln hat eine leicht negative Tendenz, was auf die starke Abwanderung zurückzuführen ist. Das Gesundheitssystem ist gut, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 71 Jahre. Die Alphabetisierung ist beinahe umfassend.

    Politisches System

    Die Regierungsform Samoas ist mit der einer europäischen konstitutionellen Monarchie vergleichbar. Seit 1962 (seit 1963 allein) regierte als Staatsoberhaupt "His Highness Malietoa Tanumafili II.". Nach seinem Tod wurde Tupuola Taisi Tufuga Efi im Juni 2007 vom Parlament zum Nachfolger gewählt. Das Staatsoberhaupt der parlamentarischen Häuptlingsaristokratie wird von da an vom Parlament jeweils auf fünf Jahre gewählt. Die Legislative liegt bei der so genannten Fono (gesetzgebende Versammlung), die 49 auf fünf Jahre gewählte Abgeordnete zählt. Eine Besonderheit ist, dass nur Vorsitzende (Matai) von Familienclans in das Parlament gewählt werden können. Die Exekutive wird vom Premierminister und seinem Kabinett eingenommen.

    Wichtigste Parteien des Landes sind die Human Rights Protection Party (Partei zum Schutz der Menschenrechte, HRPP) und die Samoa National Development Party (Partei für die nationale Entwicklung Samoas, SNDP). Zudem sitzen unabhängige Abgeordnete im Parlament.

    Das Land ist in elf Bezirke unterteilt. Das Gerichtssystem basiert auf dem englischen Common Law.

    Wirtschaft

    Traditionell ist die Wirtschaft Samoas von Entwicklungshilfe und Zahlungen von Staatsbürgern, die in Übersee arbeiten, abhängig. Ein schwerwiegendes Problem ist die verbreitete Unterbeschäftigung. 2004 konnte ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5 % erzielt werden, wobei die Industrie um lediglich 2,8 % anwuchs.

    Am Bruttoinlandsprodukt sind zu knapp 15 % die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft beteiligt; in diesem Bereich arbeiten über zwei Drittel der Erwerbstätigen.

    Ein überwiegender Teil der Exporte sind landwirtschaftliche und holzwirtschaftliche Güter, wie etwa Kopra, Taro, Kakao, Fisch und Holz. Insbesondere die Fischerei ist für die Wirtschaft des Landes von großer Bedeutung. Daneben werden für den Eigenbedarf Süßkartoffeln, Brotfrüchte, Mais und Hülsenfrüchte angebaut sowie Schweine und Geflügel gehalten.

    Die Industrie beschäftigt sich vor allem mit der Weiterverarbeitung von Nahrungsmitteln, der Herstellung von Baumaterialien und der Produktion von Autoteilen. Die Exportgüter werden vor allem nach Australien (60 %) und Indonesien geliefert.

    Wichtigste Importgüter sind Erdölerzeugnisse, Nahrungsmittel, Maschinen und Fahrzeuge aus Neuseeland, Fidschi, Taiwan, Singapur und Australien. Der Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle für die Insel. Wichtigster Hafen und gleichzeitig internationaler Flughafen ist Apia auf der Insel Upolu.

    Währung ist der Tala.

    Weblinks

    The World Fact Book (CIA)

    Unabhängiger Staat Samoa

    Fl samoa.jpg Wappen samoa.svg
    Malo Tutoatasi o Samoa
    Amtssprache Samoanisch, Englisch
    Hauptstadt Apia
    Staatsform Parlamentarische Häuptlingsaristokratie
    Fläche 2.831 km²
    Einwohner 178.000
    Währung Tala
    Zeitzone UTC - 11 Stunden
    KFZ-Kennzeichen WS
    Internet-TLD .ws
    Telefonvorwahl 00685

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.