Jochen Klepper

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    deutscher Schriftsteller; * 22. März 1903 in Beuthen an der Oder, † 11. Dezember 1942 in Berlin-Nikolassee

    studierte evangelische Theologie; verfasste geistliche Lieder, Tagebücher und Romane, etwa "Der Kahn der fröhlichen Leute" (1933), eine volkstümlich-humorvolle Romanze. Kleppers Christentum und die Ehe mit einer Jüdin brachten ihn in Konflikt mit dem Regime: 1933 verlor er seine Stelle als Rundfunk-Mitarbeiter, 1935 die nachfolgende Arbeit für den Ullstein-Verlag, 1937 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und durfte nach einer Sondergenehmigung nur eingeschränkt weiterarbeiten. Da Klepper keine andere Möglichkeit sah, seine jüdische Stieftochter vor der angekündigten Deportation zu bewahren, beging er mit seiner Familie Selbstmord. Seine Tagebuchaufzeichnungen aus der letzten Lebensphase ("Unter dem Schatten deiner Flügel", herausgegeben 1956, "Überwindung", 1958) spiegeln erschütternd die verzweifelte Lage der verfolgten Juden im Dritten Reich wider.

    Weiteres Werk: "Der Vater" (1937).

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