Norwegen (Kunst)

    Aus WISSEN-digital.de

    Die Felsbilder der Steinzeit (unter anderem Bola, Vingen) werden allgemein als Beginn der norwegischen Kunst bezeichnet. Später kamen Dolmen und weitere Zeugnisse der Megalithkultur hinzu.


    Mit der Zeit Haralds I. ist der Beginn der norwegischen Kunst im engeren Sinne festgelegt. Vor allem die Zimmermannstechnik der Wikinger fand ihren künstlerischen Ausdruck in Tempelbauten, Königshallen und Schiffen (Funde der Schiffsbestattungen von Oseberg und Gokstad). Sie ist mit Auswirkungen auf christliche Sakralbauten, wie an den Stabkirchen (Urnes am Lusterfjord, um 1060; Borgund, um 1150; und andere) erkennbar.

    Bald nach 1100 entstanden romanische Steinkirchen, z.B. die Gamle Akers Kirke in Oslo. Englische Hochgotik kam zum Ausdruck in der Domkirche von Stavanger (ab 1272 letzte Ausgestaltung) und in der von Trondheim, beide mit reichem Figurenschmuck.

    In der Gotik erlebte die Tafelmalerei ihre Blüte (Antependien). Das Dommuseum in Trondheim und das Historische Museum in Bergen besitzen bedeutende Zeugnisse romanischer und gotischer Plastik.

    In Norwegen entwickelte sich vor allem im 17. und 18. Jh. eine reiche Volkskunst. Schnitzereien an Bauernhäusern, Speichern (Stabburs), Kirchen und Malerei, deren "Rosendekor" (unter anderem von O. Hansson) Decken, Geschirr, Möbel, Wände zierte.

    Im 19. und 20. Jh. wurden einige repräsentative Gebäude errichtet: das Schloss (H.D.F. Linstow, 1825-48) und die Universität (C.H. Grosch, 1841-53) in Oslo, als modernes Wahrzeichen das Rathaus (A.R. Arneberg und M. Poulsson, 1931-50).

    Mit J.C.C. Dahl gelang der Landschaftsmalerei der Anschluss an die zeitgenössische mitteleuropäische Kunst. Der bedeutendste norwegische Maler des Expressionismus ist E. Munch. Impressionismus, Fauvismus und auch abstrakte Malerei beeinflussten auch die norwegischen Kunst. G. Vigeland ist einer der bekanntesten norwegischen Bildhauer des 20. Jh.s (z.B. Freianlage und Museum in Frognerpark, Oslo).