Trommel (Musik)

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    Schlaginstrument (Membranophon), bestehend aus einem hölzernen oder blechernen Zylinder, dessen Seiten mit Kalbsfell überzogen sind. Unterschieden wird zwischen einfelligen und zweifelligen Trommeln je nach Anzahl der Resonatoröffnungen, die mit einer Membran überzogen sind. Die kleine Trommel ist zylindrisch und besteht aus einem Schlagfell und einem darunter gelegenen Resonanzfell oder Schnarrbezug, das/ der beim Anschlagen des oberen Fells mitschwingt. Die große Trommel ist ähnlich gebaut. Im Unterschied zur kleinen wird sie in der Regel nicht mit zwei Schlägeln aus Holz geschlagen, sondern mit nur einem Schlägel, der mit einem Leder- oder Fellkopf ausgestattet ist.

    Trommelspieler gehörten zunächst einer dem militärischen Bereich zugeordneten Schar der Hof- und Feldtrompeter an, die zur militärischen Signalsetzung und für offizielle Anlässe trommelbegleitete Fanfaren musizierten. Als Verdeutlichung des orientalisch-türkischen Kolorits wurden Trommeln im 18. Jahrhundert verschiedentlich in Opern eingesetzt (Marin Marais, "Alcione", 1706; C.W. Gluck, "La rencontre imprévue", 1764; W.A. Mozart, "Die Entführung aus dem Serail", 1782). Obwohl H. Berlioz in seiner "Symphonie fantastique" die große Trommel besetzte, wendete er sich in seiner Instrumentationslehre (Paris, 1844) gegen den zu häufigen Einsatz, wie er zu dieser Zeit offensichtlich üblich war. Im 19. Jahrhundert wurde die kl. und gr. Trommel zum festen Bestandteil des Symphonieorchesters, wenngleich sie nicht allzu häufig besetzt wurde. Neue Klangeffekte erzielte I. Strawinsky in seiner Ballettmusik "Le sacre du printemps" von 1913.