Silvio Berlusconi

italienischer Unternehmer und Politiker; * 29. September 1936 in Mailand

Über seinen Konzern Fininvest ist Silvio Berlusconi Mehrheitsaktionär bei mehreren Fernsehsendern und besitzt zwei der größten Verlagshäuser Italiens (Monadori und Einaudi). Er gilt als reichster Mann Italiens, sein Vermögen wird auf über neun Milliarden US-Dollar geschätzt.

Als Führer der rechtskonservativen Partei "Forza Italia" ist er bisher drei Mal mit wechselnden Koalitionspartnern und Wahlbündnissen zum italienischen Ministerpräsidenten gewählt worden. Er führte bzw. führt die Regierung von Mai 1994 bis Anfang 1995, von Mai 2001 bis April 2006 und wieder seit April 2008. Zusätzlich fungierte er von Januar bis November 2002 als Außenminister und im Jahr 2004 kurzzeitig als Wirtschafts- und Finanzminister. Am 12. November 2011 trat er als Ministerpräsident zurück.

Gegen Berlusconi sind immer wieder schwere Korruptionsvorwürfe erhoben worden, denen er 2003 mit einem Immunitätsgesetz zu begegnen versuchte, das hohe Repräsentanten des Staates dem Zugriff der Justiz entziehen sollte. Im Mai 2004 protestierten jedoch Richter in ganz Italien gegen das Gesetz und schließlich wurde es vom Verfassungsgerichtshof abgelehnt. Äußerst umstritten waren auch Berlusconis Gesetzesvorhaben im Medienbereich, die ihm eine weitgehende Kontrolle auch über öffentlich-rechtliche Medien eingebracht hätten. Er wurde bisher wegen Meineids und Bilanzfälschung verurteilt. In weiteren Fällen, in denen es um Schmiergeldzahlungen, Richterbestechung und einen weiteren Fall von Bilanzfälschung geht, wurde er wegen Verjährung freigesprochen.