Elbe

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    tschechisch: Labe;

    zweitgrößter deutscher Strom. Die Elbe entspringt im Riesengebirge in der Tschechischen Republik und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee. Ihre Länge beträgt 1 165 km, von denen ca. 845 km schiffbar sind. Durch Kanäle ist die Elbe mit der Weichsel, der Oder, dem Rhein und der Ostsee verbunden (Elbe-Trave-Kanal, Mittellandkanal). Sie ist der wichtigste Wasserweg der von Hamburg ausgehenden deutschen Binnenschifffahrt.

    In Mitteldeutschland bildet der Fluss stromabwärts seit etwa 500 n.Chr. die Grenze zwischen Slawen und Deutschen. Nach der deutschen Ostkolonisation ist die Elbe seit dem 10. Jh. annähernd die Grenze zwischen dem alten Reichsboden und dem deutschen Kolonialboden "Ostelbiens", v.a. Brandenburg-Preußens. Sozialgeschichtlich bedeutsam wurde die Elbe als Trennungslinie der deutschen Agrarverfassung: Die ostelbische Gutsherrschaft unterschied sich wesentlich von der Grundherrschaft in West- und Süddeutschland. Auch durch die Zweiteilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Elbe zum Teil wieder zu einer innerdeutschen Grenze zwischen zwei grundverschiedenen Wirtschafts- und Sozialordnungen. Gleichzeitig verlor sie erheblich an Wert als Schifffahrtsweg. Die Elbschifffahrt wurde im alten Deutschen Reich durch Dutzende von Zöllen, Stapelrechten usw. behindert. Die Elbschifffahrtsakte von 1821 blieb wegen Sonderinteressen der Uferstaaten ohne Auswirkung, und erst durch Gesetz des Norddeutschen Bundes wurde 1870 die Freiheit der Elbschifffahrt verwirklicht. 1919-1936 war die Elbe internationalisiert.