Gioacchino Rossini

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    italienischer Komponist; * 29. Februar 1792 in Pesaro, † 13. November 1868 in Paris


    Rossini erhielt seine musikalische Ausbildung in Bologna unter anderem am Liceo musicale, legte schon bald zwei wenig beachtete Opern vor und konnte mit "La Cambiale di matrimonio" (1810) seinen Namen in Venedig bekannt machen. Dem ersten bahnbrechenden Erfolg mit der Oper "Tancredi" (1813) folgten in kurzen Abständen weitere umjubelte Bühnenpremieren, so unter anderem "L?italiana in Algeri" (1813), "Il barbiere di Siviglia" (1816) und "La cenerentola" (1817). 1823 ging Rossini nach London und im Jahr darauf wurde er in Paris Leiter des Pariser Théâtre Italien sowie "Premier compositeur du roi" und "Inspectreur-général du chant en France". Nachdem er 1829 den "Guillaume Tell" auf die Bühne brachte, zog er sich als Opernkomponist zurück, war von 1836 bis 1848 in Bologna unter anderem als Direktor des Liceo tätig und nach einigen Jahren in Florenz die Zeit von 1855 bis zu seinem Tod in Paris. Dort veranstaltete er unter anderem zur Demonstration seiner Kochkünste von gesellschaftlichen Kreisen viel gerühmte Soiréen.

    Rossini führte die italienische Opera buffa im 19. Jh. weiter und brachte in ganz Europa (besonders in Wien) eine Fülle erfolgreicher Werke heraus. Dabei steht Rossini noch ganz im Bann der Mozartschen Opern wie "Le nozze di Figaro", deren Handlungs-Vorgeschichte der "Barbier von Sevilla" zeigt. Besonders prägnant für Rossinis Stil sind eine eingängige Melodik sowie sein Gespür für bühnenwirksame Stoffe und deren dramatische Aufbereitung. Rossinis Gespür für die Bühne zeigte sich früh und ist zum Teil sicher schon in der Familie begründet, aus der er stammte, und die komplett im Umfeld des Theaters und der Oper beschäftigt war. Sein Studium ließ Rossini unvollendet, wohl auch deswegen, weil bei einem Opernkomponisten solche Referenzen nicht gefragt waren. Die Erfolge, die Rossinis Opern zunächst an den italienischen Bühnen hatten, führten ihn bald nach Wien, London und Paris. Besonders das Wiener Publikum geriet in einen regelrechten Rossini-Rausch. Rossini galt außerdem als hervorragender Koch, dem die Nachwelt neben seinen Opern auch einige Rezepte verdankt.

    Werke: über 40 Opern, 3 Messen, weitere geistliche Chorwerke, darunter das "Stabat mater (1841/42) und die "Petite messe solennelle" (1863/67), über 25 weltliche Kantaten, Lieder, Kanzonetten, Streichquartette, Orchestermusik sowie die "Péchés de vieillesse" für verschiedene Kammerbesetzungen, teilweise mit Singstimme (1857-68) u.a.

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