Kurt Daluege

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    deutscher Polizeioffizier; * 15. September 1897 in Kreuzburg, Oberschlesien, † 23. Oktober 1946 in Prag

    warb nach der Neugründung der NSDAP (1925) bei der Berliner Müllabfuhr unter Ausschöpfung seiner Kontakte zur Unterwelt für die Berliner SA in kurzer Zeit 500 Mann.

    Seit 1928 Mitglied der SS, wurde er 1933 im Zuge der Unterwanderung des preußischen Verwaltungsapparats durch die Nationalsozialisten zum Generalleutnant der preußischen Landespolizei ernannt. In dieser Funktion war er an der "Säuberung" der SA bei der Röhm-Affäre maßgeblich beteiligt. Anschließend rückte Daluege als Leiter der Polizeiabteilung ins Innenministerium auf, geriet dadurch aber in Rivalität mit Heydrich, dem Protegé Himmlers. Bei der Übernahme der gesamten Polizei durch den Reichsführer SS (Oktober 1936) wurde Daluege zwar zum Polizeigeneral und SS-Obergruppenführer befördert, verlor de facto aber an Einfluss.

    1942 wechselte Daluege für ein Jahr als stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren nach Prag. Dort wurde er nach Kriegsende, unter anderem als Verantwortlicher für das Massaker von Lidice, zum Tod verurteilt und hingerichtet.