Jacques Bénigne Bossuet

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Theologe, Priester und Historiker; * 27. September 1627 in Dijon, † 12. April 1704 in Paris


    Bossuet wurde von den Jesuiten erzogen, kam 1659 nach Paris, predigte "vor Hof und Stadt" und wurde 1670 Erzieher des Dauphins. Seit 1681 war er Bischof von Meaux. Er gab 1682 den vier Sätzen (Deklarationen) der gallikanischen Kirche und des Königs gegen den Papst die Fassung, bemühte sich aber um die Wiedervereinigung der Bekenntnisse und bekämpfte Pierre Jurieu (1637-1713), der in seinen "Lettres pastorales" die Unveränderlichkeit der Kirche bestritt. Bossuet betrieb die Aufhebung des Edikts von Nantes. Der Bischof geriet wegen des Quietismus mit Fenelon in Streit, der sich 1699 einem durch Bossuet veranlassten päpstlichen Breve beugte, und erreichte auf der Kirchenversammlung von 1700, dass die Lehren der Jansenisten für verwerflich erklärt wurden.

    Bossuet, "der Adler von Meaux", ist der berühmteste Kanzelredner des 17. Jahrhunderts, der über eine kühne, freie und reiche Sprache verfügte, wie besonders seine Trauerreden ("Oraisons funèbres") bezeugen. Er war außerdem Verfasser einer Universalgeschichte im Geiste der Geschichtsphilosophie des Mittelalters.

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