Kontrabass

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    Der Kontrabass ist das größte und am tiefsten gestimmte Instrument aus der Familie der Saiteninstrumente (neben Violine [Geige], Viola [Bratsche] und Violoncello). Er wird auch als die Bassgeige oder einfach der Bass, im 17. und 18. Jh. auch als Violone bezeichnet.

    Historisch jedoch stammt der Kontrabass aus einer anderen Familie als Violine, Viola und Violoncello: Sind diese nämlich Nachfahren der Viola da braccio, so ist der Kontrabass das letzte im Orchester verbliebene Instrument der Viola da gamba-Familie. Erkennbar ist das an der Korpusform mit den charakteristisch "hängenden Schultern", dem flachen Boden und der Quartstimmung (1E-1A-D-G). Auch der Bogen ist in der Form von dem der anderen Streichinstrumente verschieden und wird meist im Untergriff gespielt.

    Der Klang des Instrumentes ist in der Tiefe rau und erdig, in den mittleren und hohen Lagen warm und auch zu ausdrucksstarken Kantilenen fähig. Besonders gut eignet sich der Kontrabass auch zum Flageolettspiel. Da die Abstände von einem Ton zum anderen in Folge der weiten Mensur erheblich größer sind als bei den anderen Streichinstrumenten, ist das Spiel des Kontrabasses weit weniger geläufig. Um virtuose Partien zu bewältigen, ist daher ein außerordentliches Können Voraussetzung. Jedoch sind die dem Kontrabass abverlangten Bass-Stimmen meistens weniger problematisch, fungierte er doch im 17. und 18. Jh. als (nach unten) oktavierendes Begleitinstrument zum Basso continuo.

    Als Soloinstrument wurde der Kontrabass seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet. Eines der bekanntesten Solokonzerte für Kontrabass stammt von K.D. v. Ditterdorf, aber auch Giovanni Bottesini und Domenico Dragonetti schrieben Kontrabasskonzerte. Eine Solosonate stammt von P. Hindemith und in C. Saint-Saëns' "Karneval der Tiere" spielt der Kontrabass die Rolle des Elefanten.

    Im Symphonie- und Opernorchester ist seit dem 19. Jh. eine größere, 5-saitige Kontrabass-Variante gebräuchlich (Stimmung: C-E-A-D-G).

    Besondere Bedeutung erlangte der Kontrabass im Jazz, wo er fast ausschließlich gezupft wird und sowohl begleitend, als auch mit solistischen Einlagen und Improvisationen Verwendung findet.